Bei der Bank Burgenland steht die Finalisierung der Übernahme eines Teils der Anadi Bank bevor. Das Closing soll im September erfolgen, berichtet die "Kleine Zeitung".

Dann sollen rund 42.000 Privatkunden, 250 KMUs, 70 Mitarbeiter und zehn Filialen mit einem Geschäftsvolumen von rund 1,7 Milliarden Euro von der vorwiegend in Kärnten tätigen Anadi Bank zur Bank Burgenland wechseln. Diese wird in Bank Burgenland Kärnten umbenannt, berichtet die Zeitung. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat demnach keine Einwände gegen die Transaktion. Es fehlen aber noch das grüne Licht der FMA und die daran anschließenden Beschlüsse der Hauptversammlungen beider Banken.

Konditionen bleiben
Die Kunden würden zu Anadi-Konditionen wechseln. Die Bank Burgenland wurde 2006 vom Steirischen Versicherungsriesen Grazer Wechselseitige (Grawe) übernommen. Zum Bankportfolio des Versicherers (Grawe Bankengruppe) gehören neben der Bank Burgenland zahlreiche Unternehmen wie die Privatbank Schelhammer Capital, deren Kapitalanlagegesellschaft Security KAG sowie die ebenfalls zu Schelhammer gehörenden Marken Dadat (Onlinebroker) und die Plattform (Fondsplattform).

Vergangenen Dezember wurde bekannt, dass die Grawe der strauchelnden Anadi Bank das Filialgeschäft abkauft. Die Grawe Bankengruppe verdoppelt damit auf einen Schlag ihre Filial- und Kundenanzahl im österreichischen Retailbanking.

Anadi will mit weniger Kunden weitermachen
Anadi behält ihre Banklizenz sowie 20.000 Kunden, das Eigenkapital und rund 180 Mitarbeiter. Die Bilanz von Anadi wird nach eigenen Angaben dann 1,5 Milliarden Euro umfassen. Das Institut will sich auf die Geschäftsfelder "digitales Banking, Unternehmen und die öffentliche Hand" konzentrieren.

Bei Anadi handelt es sich um die frühere Österreich-Tochter der Pleitebank Hypo Alpe Adria (HAA). Anadi gilt aus ihrer Historie noch immer als die Hausbank des Landes Kärnten. Unter anderem managt das Kreditinstitut die Wohnbauförderungen sowie Infrastruktur-Finanzierungen. Das Institut gehört dem britisch-indischen Geschäftsmann Sanjeev Kanoria, der bei der Verwertung der HAA den Zuschlag für die Österreich-Einheit bekam. Die Geschäftsstrategie von Anadi – geplant war ein Hybrid-Modell aus stationär und online – kam jedoch nicht wie erhofft vom Fleck. (eml)