Forscher von Google haben einen Superchip entwickelt. "Bristlecone" heißt die Neuentwicklung, die der Konzern in dieser Woche der Öffentlichkeit präsentierte. "Googles neuer Quanten-Chip ist groß genug, um als erster seiner Art zumindest theoretisch klassische Supercomputer beim Lösen spezieller Rechenaufgaben zu übertreffen", zitiert die Tageszeitung "Die Welt" Googles Chef-Quantenforscher Julian Kelly. Damit hätte Google laut eigener Einschätzung im Wettkampf um den ersten funktionsfähigen Quanten-Chip die Konkurrenz hinter sich gelassen.

In der Theorie sind Quantenchips in der Lage, mathematische Aufgaben etwa zum Auffinden sehr großer Primzahlen um ein vielfaches schneller zu lösen als klassische Supercomputer. Aus diesem Grund könnte Googles Chip auch zu einer ernstzunehmenen Konkurrenz für heutige Digitalwährungen wie Bitcoin werden, schreibt "Die Welt".

Denn deren Verschlüsselungstechnologie beruht auf Primzahlen. Die dahinter stehende Sicherheitstechnologie der Blockchain vertraut unter anderem darauf, dass es zu lange dauern würde, den Verschlüsselungscode für eine Geldtransaktion zu knacken. Google kündigte nun an, dass die erste kommerzielle Anwendung der Chips voraussichtlich die Kryptographie sein werde. Womöglich könnten die heute üblichen Verschlüsselungsverfahren sich auf lange Sicht als unsicher erweisen.

Keine Bitcoin-Werbung auf Google
Der Internet-Riese steht Kryptowährungen bereits jetzt kritisch gegenüber. Erst am Mittwoch gab Google bekannt, auf seinen Webseiten keine Werbung mehr für Bitcoin und andere nicht regulierte Digitalwährungen zuzulassen, wie die Deutsche Presseagentur berichtet. Das Social-Media-Netzwerk Facebook hatte Krypto-Werbung bereits vor einiger Zeit verbannt.

Auch Börsen zum Handel von Kryptowährungen und andere verwandte Angebote dürfen demnächst nicht mehr auf Google beworben werden. Im Januar kündigte Facebook einen ähnlichen Schritt an. Das soziale Netzwerk begründete den Schritt mit Betrugsrisiken für seine Nutzer. (fp)