Der künftige Leiter des Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank, Claudio de Sanctis, plant offenbar eine Restrukturierung der Sparte. Dies berichten die Nachrichtenagentur "Bloomberg" und das "Manager Magazin" und berufen sich dabei auf Insider. So sollen demnach mehr Filialen geschlossen und weitere Stellen gestrichen werden. Der Zeitschrift zufolge sollen etwa zehn Prozent der rund 17.000 Stellen im Privatkundengeschäft wegfallen.

De Sanctis übernimmt ab dem 1. Juli die Verantwortung für die Privatkundenbank vom stellvertretenden Vorstandschef Karl von Rohr. Die Übergabe erfolgt früher als erwartet. Von Rohr hatte im April angekündigt, seinen Vorstandsposten räumen zu wollen. Auch sein Amt als Aufsichtsratschef der Fondstochter DWS gab von Rohr ab. Auf der Hauptversammlung des Asset Managers war er aber als einfaches Mitglied des Gremiums wiedergewählt worden.

Sparkurs verschärft
Die Deutsche Bank hatte bereits bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen des ersten Quartals angekündigt, strikter sparen zu wollen. So will das Institut die Kosten nunmehr um 2,5 statt um zwei Milliarden Euro senken. Auch von Filialschließungen und Stellenstreichungen war die Rede gewesen. Zudem kursierten Berichte über einen Jobabbau in der Baufinanzierung. Die Meldungen zu den Abbau-Zielen würden die Pläne nun konkretisieren. Die Deutsche Bank wollte den Berichten zufolge die Angaben nicht kommentieren.

Laut den Umbauplänen sollen zudem die Verantwortlichkeiten entlang geografischer Linien neu geordnet werden. Die Regionalleiter dürften in Zukunft direkt an de Sanctis berichten, so "Bloomberg". Durch die Neuordnung solle die Sparte stärker vom Wachstum auf den internationalen Märkten profitieren, hieß es weiter. Das Privatkundengeschäft hinkt der starken Entwicklung des Geschäftskundenbereichs der Deutschen Bank hinterher. (ert)