Wie Moventum mit neuer Führung durchstarten möchte
Die Fondsplattform Moventum wechselte in den letzten Jahren mehrfach den Besitzer. Nach dem jüngsten Verkauf tauschte die Gesellschaft das Management aus. Der neue Vorstandschef Louis Wright erläutert die Hintergründe dafür und seine Pläne für die Zukunft.
Seit über 20 Jahren ist Moventum in Deutschland und Österreich als Fondsplattform und Anbieter von Vermögensverwaltungslösungen aktiv. In den vergangenen knapp zwölf Monaten fand sich die Luxemburger Gesellschaft nun vermehrt in Medienmeldungen wieder: Sie hat ihr komplettes Führungsteam ausgetauscht. Louis Wright ist neuer Vorstandschef, Andrew Walker neuer Chef für das operative Geschäft und Jeremy Chevray neuer Verantwortlicher für die IT.
Im Gespräch mit FONDS professionell begründet Wright die Neubesetzung des Managements mit den Eigentümerwechseln in den vergangenen Jahren. So gehört Moventum nun seit 2021 zur Proservice Finteco Group in Polen, die wiederum im Besitz mehrerer Fonds ist, die von den Investmentgesellschaften Oaktree Capital Management und Cornerstone Partners verwaltet werden.
Keine klare Vision
Bei den Wechseln sei der Fokus auf das eigentliche Kerngeschäft von Moventum verloren gegangen: "Letztlich fehlte Moventum in den vergangenen drei Jahren eine klare Vision, wie das Unternehmen weiterentwickelt werden sollte", so Wright. "Verstehen Sie mich nicht falsch, das Team hier in Luxemburg hat einen guten Job gemacht, aber bei solchen Eigentümerwechseln herrscht oft Unklarheit, wer genau was tun soll oder wie man vorgehen möchte. Es gab keinen, der sagte: 'Okay, so machen wir es!'"
Das macht Wright nun. Er setzt stark auf das internationale Geschäft, in dem Moventum derzeit wachse. Die Plattform habe schon vor einiger Zeit begonnen, vermehrt auf Berater in Ländern außerhalb der Kernmärkte Deutschland, Österreich und der Tschechischen Republik zuzugehen, insbesondere auf solche mit Kunden, die ihr Geld in einem politisch stabilen Land verwahren wollen. Zudem wickeln viele große internationale Unternehmen ihre betriebliche Altersversorgung mit Unterstützung von Moventum ab.
Ausbau der Kooperation mit Pools
Ferner möchte der neue Chef auch die Position seiner Plattform in Deutschland ausbauen, wo man nur einen sehr kleinen, aber dank einiger treuer Kunden auch sehr stabilen Marktanteil hat. "Um das zu ändern, werden wir zum einen die Zusammenarbeit mit den Maklerpools intensivieren. Dafür müssen wir die IT-Schnittstellen zu ihnen ausbauen oder auch erst einrichten. Das verantwortet unserer neuer Vertriebsleiter Michael Patzelt, der den Markt sehr gut kennt", so Wright. "Zum anderen erweitern wir das Produktangebot. Moventum wird eine der ersten Fondsplattformen sein, die eine Verwahrlösung für ELTIFs bietet. Wir gehen davon aus, dass wir am 1. Januar startklar sind." (jb)
Ausgewählte Aussagen aus dem Gespräch mit Louis Wright finden Sie in der Bilderstrecke oben – einfach durchklicken! Das vollständige Interview können Sie in der aktuellen Ausgabe 3/2023 von FONDS professionell lesen oder nach Anmeldung hier im E-Magazin.
