N26, die Berliner Smartphonebank mit Wiener Wurzeln, hat die mobile Kontoführung zu ihrem Aushängeschild gemacht und damit mittlerweile rund fünf Millionen Kunden in 26 Ländern erreicht. Investoren bewerteten das Unternehmen zuletzt mit 3,5 Milliarden US-Dollar. Jetzt will das Fintech sein Sortiment ausbauen. "Wir wollen in den nächsten Monaten neue Produkte einführen und unser Angebot erweitern – zunächst in unseren europäischen Kernmärkten, danach weltweit", sagt N26-Topmanager Georg Hauer gegenüber der "Wirtschaftswoche".
 
Im Fokus der Produktoffensive steht der Spar- und Kreditbereich. Bis 2021 wolle die Bank dort mehrere neue Services etablieren, so Hauer. Der Hintergrund: Die Direktbank will in bestehenden Märkten neue Kunden anlocken, statt immer neue Märkte zu erschließen.
 
Hochfliegende Pläne
Das langfristige Ziel des Fintechs ist durchaus ambitioniert: N26 will laut Hauer in allen Kernmärkten zu den Top-Drei-Banken für Privatkunden gehören. "Deshalb konzentrieren wir uns darauf, in diesen Märkten noch mehr Produkte und Features für Kunden anzubieten – auch bei unseren kostenpflichtigen Konten, um sie noch attraktiver zu machen. Das schließt jedoch nicht aus, dass wir uns den ein oder anderen neuen Markt anschauen."
 
Spar- und Kreditprodukte seien für die deutschen Kunden derzeit besonders relevant, erklärt Hauer. Anders sehe es im Wertpapierhandel aus: "Trading-Angebote werden zwar momentan verstärkt nachgefragt, sie sind aber noch nicht im Massenmarkt angekommen", so Hauer gegenüber der "Wirtschaftswoche". Langfristig könne man sich aber sehr wohl vorstellen, ein Investment-Produkt anzubieten. (fp)