Was lange wird, hat endlich geklappt: Mehrmals hat die Berliner Smartphone-Bank den Start ihres US-Geschäfts nach hinten verschoben. Nun ist der Startschus gefallen: Seit Donnerstag können auch Kunden in den USA ein Konto bei N26 eröffnen. Das gab das Unternehmen Medienberichten zufolge bekannt. Zugänglich ist der Service aber nicht für jeden: Vorerst sollen lediglich 100.000 US-Kunden neu aufgenommen werden. Erst "später in diesem Sommer" will sich das Unternehmen für den Gesamtmarkt öffnen.

Eine vollwertige Banklizenz hat N26 in den USA noch nicht. Stattdessen soll die kooperierende Axos Bank das Standardkonto bereitstellen. Zum Leistungsumfang des US-Angebots gehört unter anderem eine Visa-Debitkarte. Die Transaktionen sollen in Echtzeit gebucht und die Ausgaben zur besseren Budgetübersicht automatisch kategorisiert werden, so N26. "Der Start in den USA ist ein wichtiger Meilenstein für N26, um das Bankwesen weltweit zu verändern und in den kommenden Jahren mehr als 50 Millionen Kunden zu erreichen", sagt Valentin Stalf, Co-Gründer und Chef der Smartphone-Bank.

IT-Probleme tun Kundenbegeisterung keinen Abbruch
Tatsächlich wächst das Unternehmen mit hoher Geschwindigkeit. Im Juni zählte N26 rund 3,6 Millionen Nutzer, eine Million mehr als vor vier Monaten. Im Dezember sprach Stalf noch von über zwei Millionen Kunden. Das monatliche Transaktionsvolumen liegt nach Angaben des Unternehmens aktuell bei rund zwei Milliarden Euro.

Das rasante Wachstum überrascht angesichts diverser Negativschlagzeilen aus jüngster Vergangenheit. N26 musste vorübergehend gravierende Probleme im Kundenservice eingestehen, verstieß gegen Datenschutzregeln und wurde mehrfach zur Zielscheibe von Hacker-Angriffen. Im April wurde bekannt, dass sich auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin mit der Smartphone-Bank beschäftigt. (fp)