Die Ratingagentur Moody's bescheinigt der Bankenbranche weltweit einen negativen Ausblick für 2024. Die Bonitätswächter begründen dies mit den Folgen der straffen Geldpolitik der Notenbanken, die rund um den Globus zu einer schwächeren Wirtschaftsleistung führt. Nach der Abkehr der Notenbanken von der ultra-laxen-Geldpolitik hatten Geldhäuser die Einnahmen deutlich steigern und so hohe Gewinne wie lange nicht mehr einfahren können.

Doch nun treten auch für die Kreditinstitute die Schattenseiten der Zinswende zutage. "Das operative Umfeld der Banken wird sich durch die restriktive Geldpolitik verschlechtern", schreiben die Analysten von Moody's. Die wichtigsten Zentralbanken würden zwar 2024 beginnen, die Zinsen zu senken. "Aber die Geldmenge wird knapp bleiben, was zu einem geringeren Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 führen wird", erläutern die Bonitätswächter.

Immobilien unter Druck
Eine in der Folge steigende Arbeitslosigkeit in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften werde die Kreditvergabe schwächen. Das Volumen ausfallgefährdeter Darlehen könnte zunehmen, warnen die Experten. Gewerbeimmobilien in den USA und Europa würden ein wachsendes Risiko darstellen, im asiatisch-pazifischen Raum seien bestimmte Immobilienmärkte unter Druck geraten, zählen die Analysten die Risiken auf.

"Die Rentabilität der Banken wird aufgrund höherer Finanzierungskosten, eines geringeren Kreditwachstums und von Kreditausfällen sinken", prophezeien die Moody's-Autoren. Höhere Finanzierungskosten würden die Nettozinsmargen schrumpfen lassen. Die Aufwendungen für die Risikovorsorge würden steigen. Auch die Betriebskosten würden aufgrund der notwendigen Investitionen in neue Technologien und höherer Ausgaben aufgrund regulatorischer Vorgaben zunehmen. Dies schmälere insgesamt die Profitabilität der Geldhäuser. (ert)