Die österreichischen Banken haben im ersten Quartal 3,4 Milliarden Euro Gewinn eingenommen. Das ist noch einmal mehr als im Vorjahr und mehr als doppelt so viel wie im langjährigen Durchschnitt. Das gewerkschaftsnahe Momentum Institut empfiehlt in einer Aussendung daher eine Steuer auf die Übergewinne der Banken, um das staatliche Budgetdefizit unter drei Prozent zu bringen.

Das Institut hat dazu kürzlich entsprechende Daten der österreichischen Nationalbank ausgewertet. Die Übergewinne der Banken errechnen sich aus dem Vergleich mit dem Vier-Jahres-Zeitraum 2019 bis 2022, bevor die Europäische Zentralbank die Zinsen erhöht hat. Allein im ersten Quartal lag der Übergewinn der österreichischen Bankbranche laut dem Institut bei 2,5 Milliarden Euro.

Erste Halbjahresergebnisse
Das Momentum Institut hat zudem die ersten Halbjahresergebnisse 2024 anhand der Bilanzen ausgewertet und die Periodenergebnisse der Bank Austria, Bawag sowie der Erste Group mit dem Vier-Jahres-Schnitt der ersten Halbjahre von 2019 bis 2022 verglichen. Die Analyse zeigt, dass alle drei Banken erneut hohe Übergewinne einfuhren.

Die Bank Austria verzeichnete im Durchschnitt der vier ersten Halbjahre von 2019 bis 2022 einen Gewinn von 217 Millionen Euro. Nach den Rekordgewinnen im ersten Halbjahr 2023 von 565 Millionen Euro erhöhte die Bank Austria ihre Gewinne erneut auf 692 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2024. Gegenüber dem Vier-Jahres-Schnitt hat sie ihre Gewinne somit mehr als verdreifacht (Plus 219 Prozent).

Die Bawag verzeichnete in den ersten Jahreshälften 2019 bis 2022 im Durchschnitt einen Gewinn von 195 Millionen Euro. Für 2024 hat der Konzern seinen Gewinn um 76 Prozent auf 342 Millionen Euro gesteigert. Damit hat die Bawag ihren Gewinn beinahe verdoppelt und im Vergleich zum Vorjahr 2023 noch einmal 22 Millionen mehr eingenommen. Die Erste Group (Österreich-Ergebnis) steigerte ihre Übergewinne von 301 Millionen Euro im Vier-Jahres-Schnitt auf 598 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2024. Gegenüber dem Vier-Jahres-Schnitt ist das ein Zuwachs von 99 Prozent, allerdings um 131 Millionen Euro weniger als 2023. (gp)