Die US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Advent und der Staatsfonds von Abu Dhabi erwerben eine Minderheitsbeteiligung an dem Vermögensverwalter Fisher Investments. Die US-Gesellschaft ist über den Ableger Grüner Fisher auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv. Das Dealvolumen rangiert in einer Bandbreite von 2,5 bis drei Milliarden Dollar, teilte Fisher Investments mit. Damit werde das Unternehmen mit 12,75 Milliarden Dollar bewertet.

Der Vermögensverwalter war 1979 von Ken Fisher gegründet worden. Die Gesellschaft betreut eigenen Angaben zufolge ein Vermögen von 275 Milliarden Dollar von 150.000 Kunden weltweit. Davon stammen 120.000 aus den USA. Fisher Investments erwarb 2007 eine Beteiligung an Thomas Grüner Vermögensmanagement mit Sitz in Rodenbach in Rheinland-Pfalz. Die Gesellschaft firmiert seither als Grüner Fisher Investments.

Erbschaftssteuer sparen
Für den Deal mit Advent und der Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) gibt Firmengründer Fisher Unternehmensanteile ab. Fisher bleibe mit mehr als 70 Prozent der Anteile Haupteigner, Verwaltungsratschef sowie Co-Investmentchef der Firma. Auch Vorstandschef Damian Ornani behalte sein Amt. Mit dem Abschluss der Transaktion im Laufe des Jahres soll David Mussafer von Advent in den Verwaltungsrat von Fisher Investments einziehen.

"Fisher Investments ist mein Leben", betont der Firmengründer in der Mitteilung. Zugleich diene der Anteilsverkauf dazu, seinen Nachlass zu regeln. "Diese Transaktion zielt sowohl auf die Erbschaftssteuer als auch auf Planungszwecke ab", erläutert Fisher. "Obgleich ich mich ausgezeichneter Gesundheit erfreue, wird dieser Deal die langfristige Unabhängigkeit und Kultur von Fisher Investments sicherstellen, sollte mir etwas Unerwartetes zustoßen."

Verhandlungen bestritten
Zudem sei eine für Private-Equity-Transaktionen "untypisch lange" Haltedauer vereinbart worden, betont Fisher. Die durchschnittliche Haltedauer von Private-Equity-Investments rangiert um die fünf Jahre herum – die Angaben variieren je nach Region und Auswertung. Für Advent und den Staatsfonds von Abu Dhabi, das flächenmäßig größte Emirat der Vereinigten Arabischen Emirate, habe sich die Gelegenheit für eine "langfristige Investition in einen der größten Anlageberater der Welt" ergeben, heißt es in der Mitteilung. Bereits Anfang Januar hatte das "Wall Street Journal" über Verkaufsverhandlungen zwischen Advent und Fisher Investments berichtet. Die Parteien bestritten damals vehement einen Verkauf. (ert)