Schon seit Längerem war über den nächsten "Megadeal der Investmentbranche" spekuliert worden. Wie beide Unternehmen jetzt übereinstimmend berichten, sollen nun Nägel mit Köpfen gemacht werden: Die französische BNP Paribas wird die gesamten Asset-Management-Aktivitäten ihres bisherigen Mitbewerbers, Axa Investment Managers, übernehmen. Der bei solchen Transaktionen übliche Prüfprozess und die Zustimmung der Aufsichtsbehörden stehen noch aus, mit einem endgültigen Abschluss des Deals wird für Mitte 2025 gerechnet.

BNP Paribas wird demnach 5,1 Milliarden Euro in bar für die Übernahme von Axa IM zahlen, hinzu kommen 300 Millionen Euro für die Übernahme von Select, ehemals Architas, einer anderen Investmenttochter von Axa. Damit wird Axa insgesamt 5,4 Milliarden Euro für den Verkauf erhalten, was einem Vielfachen des Betriebsergebnisses von 2023 mit einem Multiple von 15 entspricht.

Nummer zwei in Europa
Die Transaktion wird das insgesamt verwaltete Vermögen von BNP Paribas auf 1,5 Billionen Euro katapultieren. Damit wird die französische Bank zum zweitgrößten Vermögensverwalter in Europa hinter Amundi, dem Asset Manager von Crédit Agricole, der ein Vermögen von fast 2,2 Billionen Euro verwaltet. BNP Paribas liegt künftig vor Natixis Investment Managers, der europäischen Nummer drei, die Assets in Höhe von 1,2 Billionen Euro verwaltet (lesen Sie hierzu auch den Kommentar von FONDS professionell-Chefredakteur Bernd Mikosch: "Paris gewinnt, Frankfurt verliert").

Axa klärt damit endlich die Strategie in der Vermögensverwaltung, nachdem bereits im Jahr 2017 aufgenommene intensive Verhandlungen über eine Fusion mit Natixis Investment Managers ins Stocken geraten waren, da keine der beiden Parteien die Kontrolle verlieren wollte. "Da sich die Konsolidierung in der Asset-Management-Branche beschleunigt und der Wettbewerb zunimmt, hat die Gruppe verschiedene Optionen geprüft, um die Entwicklung von Axa IM zu sichern, das eigene Geschäftsmodell weiter zu vereinfachen und das Versicherungsgeschäft im Einklang mit den strategischen Zielen auszubauen", lässt sich Thomas Buberl, CEO von Axa, zu dem Deal zitieren.

Gemeinsame Werte
Die Entscheidung, sich aus dem Vermögensverwaltungsgeschäft zurückzuziehen, sei Teil der Strategie der Gruppe, ihr Profil zu schärfen, heißt es von Axa. Man werde mit BNP Paribas eine langfristige Partnerschaft mit einer Laufzeit von 15 Jahren etablieren. Man kenne sich sehr gut, hieß es aus dem Umfeld beider Fondsgesellschaften. Die beiden Konzerne seien seit Langem gegenseitige Anteilseigner und würden viele Dinge und gemeinsame Werte teilen. (hh)