Die Schweizer Großbank UBS übernimmt das US-Haus Wealthfront, das eine digitale Vermögensverwaltung sowie Online-Bankdienstleistungen anbietet. Die Schweizer berappen dafür stolze 1,4 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen aus Kalifornien werde künftig als Geschäftsbereich von Global Wealth Management Americas geführt, teilt die UBS mit. Wealthfront verwaltet 27 Milliarden Dollar und zählt mehr als 470.000 Kunden. Der Robo Advisor zielt vor allem die jüngere Kunden der Generation der "Millennials" sowie der "Generation Z" ab.

Mit der Übernahme wollen die Schweizer ihr Geschäft in den USA massiv ausbauen. Die Akquisition komplettiere das Angebot für Privatkunden der UBS in Nordamerika, das sich auf das Wealth Management für wohlhabende und hochvermögende Kunden konzentriert. Über den Robo Advisor will die UBS junge, kaufstarke Kunden in ihr Wealth Management locken. Für die bestehenden Wealthfront-Kunden soll sich vorerst nichts ändern. Künftig würden sie aber von den Produkten und Dienstleistungsangeboten der UBS profitieren, heißt es in der Mitteilung.

Kaufen statt selbst entwickeln
Wealthfront war 2008 gegründet worden. Damals startete das Unternehmen als Plattform, auf der Privatanleger den Portfolios anderen Investoren folgen und deren Strategien nachbauen können. Später wandelte sich das Haus zu einem digitalen Vermögensverwalter, der auf Indexstrategien setzt.

Zuletzt haben sich immer wieder traditionelle Finanzdienstleister an Fintechs beteiligt oder diese komplett geschluckt. So kaufte sich etwa die Allianz bei Moneyfarm ein,und Blackrock zählt zu den maßgeblichen Finanziers von Scalable Capital. Über solche Engagements sparen sich die großen Häuser teure und riskante Eigenentwicklungen, so das Kalkül. (ert)