"Der Mikrokredit", eine Initiative von Arbeitsministerium, Erste Bank und Sparkassen, wird um drei Jahre bis 2025 verlängert. Das teilen Arbeitsminister Martin Kocher und Erste-Bank-Chefin Gerda Holzinger-Burgstaller mit. Das 2010 ins Leben gerufene Finanzierungsinstrument soll Arbeitssuchenden beim Schritt in die Selbstständigkeit helfen. Bisher wurden durch diese arbeitsmarktpolitische Maßnahme laut Aussendung rund 1.000 Unternehmensgründungen unterstützt.

Über das Programms können Gründerinnen und Gründer einen Maximalbetrag von 12.500 Euro (ab September 15.000 Euro) bekommen. Der Kredit läuft fünf Jahre lang (sechs Monate tilgungsfrei) und ist mit drei Prozent fixverzinst. Sicherheiten sind nicht nötig. Ermöglicht werden die Konditionen durch eine Ausfallsgarantie des European Investment Fund (EIF) im Rahmen des EU-Programms für "Employment and Social Innovation" (EaSI). Durch diese Garantie werden die tatsächlichen Risikokosten mehr als halbiert. Die Ausfallquote der Mikrokredite ist mit zirka 20 Prozent vergleichsweise hoch.

Der Weg zum Mikrokredit
Um einen Mikrokredit zu bekommen, müssen potenzielle GründerInnen Unterlagen einreichen und ein Hearing absolvieren. Über die Vergabe entscheidet ein Gremium aus Erste Bank/Sparkassen und einer vom Arbeitsministerium beauftragten Agentur. In vielen Fällen machen Arbeitsmarktservice (AMS) oder Wirtschaftskammer im Rahmen der Karriere- oder Businessplanung auf das Finanzierungstool aufmerksam. 

Neu ist, dass die Erste Bank in Zusammenarbeit mit dem EIF zusätzlich eine ähnliche Initiative für Geflüchtete aus der Ukraine anbietet. Man wolle GründerInnen beim Aufbau einer neuen Lebensgrundlage in Österreich unterstützen, heißt es. Die Eckdaten entsprechen denen des "normalen" Mikrokredits, einzig die Laufzeit ist laut den Angaben vorerst auf zwei Jahre begrenzt. Voraussetzung für die Finanzierung ist der Identitätsnachweis für Vertriebene (die "blaue Karte") und die Meldung der Selbstständigkeit.

Gezielte Unterstützungsmaßnahmen
Die Erste Bank war seit dem russischen Angriff auf die Ukraine mit gezielten Unterstützungsmaßnahmen aufgefallen. Nun wurde das Onlinebanking George, das seit Kriegsbeginn einen eigenen Ukraine-Spendenbutton besitzt, weiter adaptiert: In der jüngsten App-Version seien rund 80 Prozent der Texte auf Ukrainisch übersetzt. (eml)


Service: Kreditantrag bei Erste/SparkassenInfo des Ministeriums (beide externe Links).