Die britische Fondsgesellschaft M&G soll in den nächsten Jahren rund 200 Millionen britische Pfund einsparen. Dies sagte der Vorstandsvorsitzende des Asset Managers, Andrea Rossi, bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen. Im Zuge der Einsparungen sollen auch Stellen gestrichen werden, berichten übereinstimmend britische Medien. Dabei setze er auf freiwillige Abgänge, sagte Rossi. Details nannte er jedoch nicht. Zudem sei die Liquidierung oder Zusammenlegung kleiner Fonds denkbar. Weiterhin sollen Prozesse künftig digital statt manuell abgewickelt werden.

Das britische Traditionshaus vermeldete für 2022 einen Rückgang des verwalteten Vermögens von 370 auf 342 Milliarden britische Pfund. Grund seien vor allem die Turbulenzen an den Märkten gewesen, teilte das Unternehmen mit. Der Wholesale-Fondsbereich wiederum verzeichnete ein Nettomittelaufkommen in Höhe von 500 Millionen Pfund. Das sind die ersten Zuflüsse in dieser Sparte seit 2018.

Aus eigener Kraft wachsen
Das operative Ergebnis des Hauses sank um 27 Prozent auf 529 Millionen britische Pfund. Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio, CIR) lag bei 77 Prozent. Rossi will dies auf unter 70 Prozent drücken. Der Manager war im Herbst vergangenen Jahres an die Spitze von M&G gerückt. Der ehemalige Chef von Axa Investment Managers folgte auf John Foley, der im April 2022 seinen Rückzug angekündigt hatte.

Zugleich betonte Rossi, dass M&G über alle Fähigkeiten verfüge, die nötig seien, um als eigenständiger Asset Manager zu überleben. Zuletzt waren Gerüchte aufgekommen, dass die australische Investmentgesellschaft Macquarie die Briten übernehmen wolle. Rossi wollte sich zu Spekulationen nicht äußern. Der Wirtschaftszeitung "Financial Times" sagte er lediglich, dass M&G auf "organisches Wachstum" setze. (ert)