Die Ratingagentur Scope will laut Medienberichten an die Börse gehen. Nach Informationen des "Manager Magazins" könnte es bereits im kommenden Jahr soweit sein. Konsortialführer soll demnach das Bankhaus Berenberg sein. Scope will die kolportierten Börsen-Pläne bislang nicht bestätigen. Technisch gesehen sei das Unternehmen zwar börsenreif, erklärte Gründer und Vorstandschef Florian Schoeller. Ein Börsengang könne zudem rasch umgesetzt werden. Er sei allerdings nur eine von mehreren Optionen.

Im Jahr 2013 haben Schoeller, der BWM-Erbe Stefan Quandt und die übrigen rund 70 Eigentümer insgesamt 45 Millionen Euro in den Aufbau der Ratingagentur investiert, die den US-Platzhirschen Moody’s, Fitch und S&P Konkurrenz machen soll. Weitere 50 Millionen Euro seien für die Expansion in Europa geplant, sagte Schoeller dem "Manager Magazin". Insidern zufolge will sich Scope die laufende Aktienrally zunutze machen und einen Großteil dieses Geldes im kommenden Jahr an der Börse einsammeln.

Kritischer Blick auf Mini-Emissionen
In Bankenkreisen wird das angepeilte Volumen als zu klein für einen erfolgreichen Börsengang angesehen, berichtet das "Handelsblatt". Investmentbanker halten Neuemissionen von Aktien erst ab einem Volumen von zirka hundert Millionen Euro für sinnvoll. Es gibt aber immer wieder Ausnahmen. So ging vergangene Woche der Finanzdienstleister Capsensixx an die Börse und nahm durch die Zwergenemission 5,3 Millionen Euro ein. (fp)