Die Führungsspitze der Fondsgesellschaft DWS steht offenbar vor einem Umbau. So werde Operativchef Mark Cullen das Unternehmen verlassen. Dies berichten übereinstimmend die Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" sowie die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Beide berufen sich auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Die Deutsche-Bank-Tochter wollte auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE die Meldungen nicht kommentieren.

Den Berichten zufolge soll Cullens Ressort aufgeteilt werden. Zwei Frauen seien demnach als Nachfolgerinnen positioniert. Die mögliche Umbesetzung wäre die erste Personalie seit Stefan Hoops im Juni den Vorsitz der Geschäftsführung der DWS von Asoka Wöhrmann übernommen hatte. Wöhrmann war nach einer Razzia in der Frankfurter Firmenzentrale zurückgetreten. Das Haus wurde von Greenwashing-Vorwürfen gebeutelt, die die ehemalige Nachhaltigkeitschefin Desiree Fixler erhoben hatte. Die Gesellschaft hatte diese stets bestritten.

Auftrieb für die Frauenquote
Der Vertrag des 67-Jährigen Cullen war erst voriges Jahr bis 2024 verlängert worden. Allerdings liegt das übliche Renteneintrittsalter bei der DWS auch bei 67. Das angebliche Ausscheiden dürfte somit altersbedingt erfolgen und soll den Berichten zufolge bereits vor dem Chefwechsel zu Hoops eingeleitet worden sein.

Sollten tatsächlich zwei Frauen in das Führungsgremium berufen werden, würde der Asset Manager seine Frauenquote deutlich verbessern. Finanzchefin Claire Peel ist die einzige Frau in der bislang sechsköpfigen Geschäftsführung. (ert)