Die Fondsgesellschaft Abrdn erwägt einem Medienbericht zufolge, 400 bis 500 Millionen britische Pfund (457 bis 571 Mio. Euro) an seine Aktionäre auszukehren. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung "Financial Times". Demnach will der börsennotierte Asset Manager seine Aktionäre besänftigen. Unter den Anteilseignern war der Unmut gewachsen. Denn das Haus erleidet seit geraumer Zeit Nettomittelabflüsse, der Aktienkurs fällt. Die Entwicklung gipfelte Anfang September im Rauswurf aus dem britischen Leitindex FTSE 100.

Die Führungsetage der Gesellschaft überlege nun, auf welchem Wege sie eine Ausschüttung an die Aktionäre vornehmen könne, heißt es in dem "FT"-Bericht. Infrage komme etwa eine Sonderdividende. Das nötige Geld für den Schritt hatte Abrdn durch den Verkauf von Unternehmensbeteiligungen an den Versicherern HDFC India und Phoenix erhalten. Die Fondsgesellschaft mit Hauptsitz im schottischen Edinburgh wollte auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE den Bericht nicht kommentieren.

Ausschüttung bereits angekündigt
Der Asset Manager hatte zu Jahresbeginn bereits eine Ausschüttung in Höhe von 300 Millionen Pfund angekündigt. Davon sollten 150 Millionen als Aktienrückkauf erfolgen. Die neue, bis zu 500 Millionen Pfund schwere Ausschüttung enthalte 150 Millionen Pfund, die bislang noch nicht geflossen waren, so die "FT". Die Investmentgesellschaft war 2017 aus dem Zusammenschluss von Aberdeen Asset Management und dem Versicherer Standard Life entstanden. Das Versicherungsgeschäft war 2018 an Phoenix verkauft worden. Vergangenes Jahr kündigte das Fondshaus dann die Umbenennung in Abrdn an. (ert)