Eine Gruppe von 16 internationalen Asset Managern, die zusammen mehr als 780 Milliarden Euro verwalten, hat einen öffentlichen Brief an sechs europäische Öl- und Gaskonzerne gerichtet. In dem Schreiben fordern sie Total Energies, Shell, BP, Eni, Repsol und Equinor dazu auf, ihre Wachstumspläne für fossile Brennstoffe zu beenden und ihre Investitionen in nachhaltige Energien zu erhöhen. Dies teilt der französische Vermögensverwalter Ofi Invest Asset Management mit, auf dessen Initiative hin der Brief verfasst wurde. 

Aus Sicht der Investoren-Gruppe ist die Entwicklung neuer Öl- und Gasprojekte durch die Unternehmen nicht mit dem Ziel vereinbar, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und bis 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen. In dem Brief weisen die Asset Manager auch darauf hin, dass die Konzerne im Vergleich deutlich weniger in nachhaltige Energien investierten, als notwendig wäre, um die Energiewende zu erreichen. Total Energies, BP und Shell hätten ihre Klimaziele sogar zurückgeschraubt. 

Zustimmung verweigern
In Reaktion auf die als unzureichend erachteten bisherigen Klimastrategien kündigte die Investoren-Gruppe an, gegen ausgewählte strategische Beschlüsse von Total Energies, Shell, BP, Eni, Repsol und Equinor zu stimmen. Die Asset Manager wollen sich gegen die Wiederwahl des Vorstandes, zumindest aber eines Vorstandsmitgliedes, oder gegen die Entlastung des Führungsgremiums aussprechen, je nachdem, welche Beschlüsse auf der Tagesordnung des betreffenden Unternehmens stehen. Die Initiative illustriere einen neuen Ansatz in der Zusammenarbeit zwischen Investoren und Öl- und Gasunternehmen, heißt es in der Pressemitteilung. (am)