Die Allianz-Tochter Pimco hat den Rechtsstreit mit dem Bond-König Bill Gross nach langem Ringen beigelegt. Die Fondsgesellschaft und ihr Co-Gründer hätten sich auf die Zahlung von 81 Millionen Dolllar (74 Millionen Euro) verständigt, berichten mehrere Medien übereinstimmend. Das Geld solle allerdings nicht in die Taschen von Gross fließen, sondern gespendet werden. Gross plane weitere 19 Millionen Dollar dazuzugeben, um die Summe auf 100 Millionen Dollar aufzurunden. Pimco und Gross bestätigten eine Übereinkunft, nannten aber keine Summe.

Gross hatte seinen Ex-Arbeitgeber 2015 auf Schadenersatz von mehr als 200 Millionen Dollar verklagt. Er fühlte sich angeblich aus der Firma hinausgeekelt. Dadurch habe sein Image gelitten und ihm sei viel Geld entgangen. Gross hatte die von ihm mitgegründete Gesellschaft im September 2014 wortwörtlich über Nacht verlassen: Er hinterließ nur einen handgeschriebenen Zettel mit seiner Kündigung und wechselte zum Rivalen Janus Capital.

Gross führte jahrelang den einstmals größten Anleihefonds der Welt, den Pimco Total Return. Zu dieser Zeit erhielt Gross den Spitznamen Bond-König. Nachdem Gross sich aber mit US-Staatspapieren verspekuliert hatte, zogen Investoren massiv Geld ab. Zudem regte sich intern Kritik an seinem Führungsstil. Die Mittelabflüsse bei Pimco hielten auch lange nach dem Abgang von Gross an. (ert)