Nach dem Rückzug von J.P. Morgan Asset Management ist auch State Street Global Advisors aus dem Klima-Aktionsbündnis Climate Action 100+ ausgetreten. Der Branchenprimus Blackrock wiederum zieht sich ebenfalls als Gesamtkonzern aus der Vereinigung zurück, bleibt aber noch mit seinem internationalen Arm Mitglied. Dies berichten übereinstimmend mehrere Medien, die sich auf Mitteilungen der Asset Manager berufen. Mit den Schritten steht rund 14 Billionen US-Dollar weniger an verwaltetem Vermögen hinter der Initiative, so die Nachrichtenagentur "Reuters".

Der Ausstieg von J.P. Morgan AM aus dem Bündnis Climate Action 100+ war am Donnerstag (15.2.) durch einen Bericht der Wirtschaftszeitung "Financial Times" bekannt geworden. Die Fondsgesellschaft begründet den Schritt damit, dass das Haus ausreichend eigene Kapazitäten aufgebaut habe, um den Dialog mit Unternehmen über Nachhaltigkeitsfragen zu führen. Die Gruppe war im Dezember 2017 gegründet worden. Sie wirkt bei Fluggesellschaften, Ölkonzernen und anderen Unternehmen darauf hin, dass diese ihren CO2-Ausstoß verringern.

Phase zwei war zu viel
Doch das Klima-Aktionsbündnis hat vergangenes Jahr beschlossen, den Druck auf die Unternehmen zu erhöhen und eine "Phase zwei" des Vorgehens gegen Klimasünder ausgerufen. Das geht den US-Investmenthäusern offenbar zu weit. "State Street Global Advisors ist zu dem Schluss gekommen, dass die erweiterten Anforderungen der Climate-Action-100+-Phase-zwei nicht mit unserem unabhängigen Ansatz für die Stimmrechtsvertretung und das Engagement von Portfoliounternehmen vereinbar sind", zitiert die "Financial Times" aus einer Mitteilung.

Ähnlich argumentiert Blackrock. "Wie Blackrock bei der Aufnahme in CA100+ im Jahr 2020 klargestellt hat, wird das Unternehmen jederzeit unabhängig im Namen seiner Kunden handeln, auch bei der Auswahl der Emittenten, mit denen es zusammenarbeitet, und bei der Stimmrechtsausübung", zitiert "Reuters" aus einer Mitteilung. Das Haus werde eine neue Option für das Engagement und die Stimmrechtsvertretung einführen, um den Kunden die Möglichkeit zu geben, ihre Klimaziele zu priorisieren.

Ziel einer Kampagne
Auch wenn keines der Unternehmen auf einen politischen Hintergrund verweist, so sind in den USA die Klima-Ziele von Investmenthäusern Gegenstand einer regelrechten Kampagne der Republikanischen Partei geworden. Mehrere Bundesstaaten unter der Führung der Republikaner wie Texas, Florida oder South Carolina hatten etwa Blackrock und andere Geldhäuser von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen. (ert)