Die unter Aufsicht des britischen Finanzmarktaufsehers FCA stehende Investmentfirma Petrus Advisers des Österreichers Klaus Umek gibt den Kauf von 2,8 Prozent an der BKS Bank AG bekannt. Verkauft hat die Anteile die Wüstenrot Wohnungswirtschaft reg. Gen.m.b.H., die ihre Beteiligung abgibt.

In einer Aussendung verweist Petrus Advisers auf die tiefe Marktbewertung der BKS von weniger als dem 0,4-Fachen des (bereinigten) Buchwertes. Das sei "sehr attraktiv für eine wachstumsorientierte und profitable Regionalbank mit einer starken Kundenorientierung und definierten Strategie", heißt es. Der Wert der großen Beteiligungen an der Oberbank AG und der Bank für Tirol und Vorarlberg AG (BTV) sei im aktuellen Aktienkurs nicht angemessen reflektiert. "Wir denken, dass der Markt den versteckten Wert der BKS bisher noch nicht richtig verstanden hat", so das Unternehmen.

Die BKS mit Sitz in Kärnten bildet gemeinsam mit der Linzer Oberbank und der BTV die 3-Banken-Gruppe. Zwischen den drei Banken bestehen jeweils wechselseitige Beteiligungen. Alle drei haben Geschäft im angrenzenden Ausland.

Aktivistischer Aktionär
Mit Petrus Advisers engagiert sich bei der BKS ein als aktivistisch bekannter Aktionär, der die Öffentlichkeit regelmäßig in kritischen offenen Briefen über die Investments informiert. Das könnte nicht zuletzt Dynamik in den seit Jahren aufrechten Rechtsstreit zwischen den drei Banken und deren Aktionär Bank Austria bringen. Die Bank Austria versucht das Syndikat aufzubrechen, in dem BKS, BTV, Oberbank gemeinsam mit 3 Banken Generali vorgehen.

Unlängst hatte Petrus Advisers mit einer scharfen Kritik an der Führung der Bawag für Schlagzeilen gesorgt (die Redaktion berichtete). Auch bei der BKS kündigt Umek Mitbestimmung an: "Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit dem Management, aktiv an der weiteren Wertschöpfung mitzuwirken", heißt es.

Die BKS zeigte sich in einer Aussendung erfreut über den neuen Aktionär. "Der Einstieg von Petrus Advisers ist für uns nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung im Frühjahr eine weitere Bestätigung der Attraktivität der BKS-Bank-Aktie für langfristig denkende Aktionäre", wird die Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer zitiert. Sie betont die Sicherung der Unabhängigkeit der Bank. (eml)