Während angesichts der Corona-Krise in vielen Wirtschaftszweigen das Geschäft wegbricht, versuchen andere, sich auf die neuen Nöte zu "spezialisieren". Die in Kitzbühel ansässige Investmentfirma Kitzventure hat derzeit rare Produkte wie Mundschutzmasken und Desinfektionsmittel zu Preisen deutlich über Marktniveau vertrieben, berichtet die "Tiroler Tageszeitung".

Auf der Seite mundschutzmasken24.com, hinter der Kitzventure steht, stießen Verbraucherschützer auf Angebote wie fünf Atemschutzmasken zu knapp 20 Euro oder 250 ml Desinfektionsmittel 29,95 Euro. Derzeit ist die Homepage nicht erreichbar. Auch deutsche Medien wie die ARD haben das Unternehmen dafür bereits scharf kritisiert.

Kitzventure antwortete auf redaktionelle Anfrage von FONDS professionell ONLINE, dass kein Wucher vorliege, weil die Einkaufspreise generell gestiegen seien. Geschäftsführer Patrick Landrock teilt per Mail mit, dass alle Kunden beliefert würden, es komme nur "teilweise zu längeren Post- und Paketlaufzeiten innerhalb der EU". Man habe die Online-Domain "an einen Dritten verkauft" und werde sich künftig auf die Belieferung von Geschäftskunden konzentrieren.

In den Medien mit Start-up-Finanzierung
Die Tiroler Firma sorgt nicht zum ersten Mal für Schlagzeilen. Kitzventure wurde vor rund drei Jahren einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als das Unternehmen Nachrangdarlehen zur Finanzierung von Start-ups mit einer jährliche Verzinsung von 9,75 Prozent beworben hatte. Die Finanzmarktaufsicht FMA brummte Kitzventure eine Strafe auf. Es steht ein Prozess am Landesgericht Innsbruck an. Für Kitzventure gilt die Unschuldsvermutung. (eml)