Die LAIC Vermögensverwaltung, eine Tochterfirma des börsennotierten Asset Managers Laiqon, hat einen KI-gesteuerten Algorithmus entwickelt, der kundenindividuelle Wertpapierportfolios konstruiert. Zum Einsatz kommt dieser "LAIC Advisor" unter anderem bei der fondsgebundenen Vermögensverwaltung des Hauses. Damit taugt die Software als Praxisbeispiel dafür, was eine KI in diesem Bereich bereits zu leisten imstande ist.

FONDS professionell ONLINE und Laiqon haben sich deshalb zu einer (nicht bezahlten oder anderweitig honorierten) Zusammenarbeit entschlossen: Der LAIC Advisor steuert ein Depot für einen fiktiven Kunden mit langjährigem Anlagehorizont und mittlerer Risikoneigung. Diese Strategie, "Dynamic 60" genannt, kommt auch in echten Depots zum Einsatz. Die Redaktion dokumentiert seit diesem Sommer monatlich, was im Beispielportfolio passiert – unabhängig davon, ob die jüngste Performance überzeugen konnte oder nicht.

Rein in Aktien – und wieder raus
Im Juli kam es demnach zu einigen durchaus beachtenswerten Änderungen im Depot, sowohl mit Blick auf die Asset-Allokation als auch hinsichtlich der gewählten Zielfonds. Zum einen schichtete die KI Geld aus US-Werten nach Europa und Asien um, zum anderen erhöhte sie Anfang Juli die Aktienquote zunächst spürbar, nur um sie zur Monatsmitte wieder zu senken. Details finden Sie in der Bilderstrecke oben.

Auch bei den Zielfonds gab es zahlreiche Änderungen: Nur 13 der 25 ETFs, die Ende Juni im Depot lagen, waren einen Monat später dort noch zu finden. Stattdessen legte der LAIC Advisor 18 Sondervermögen neu ins Beispielportfolio: 13 ETFs und fünf aktiv gemanagte Produkte, konkret die Fonds AB Asia Ex-Japan Equity Portfolio, Blackrock BGF World Financials, JPM US Select Equity Plus, Pictet – Japanese Equity Opportunities und Schroder ISF Japanese Opportunities. In den Monaten zuvor hatte es deutlich weniger Umschichtungen gegeben.

Unglückliches Timing in Japan
Gleich vier der neu aufgenommenen Fonds und ETFs setzen auf den japanischen Aktienmarkt, der zuvor kaum im Depot repräsentiert war. Rückblickend war das Engagement an Tokios Börse sicherlich unglücklich, erlitt Japans Leitindex Nikkei 225 vor wenigen Tagen doch unverhofft den stärksten Einbruch seit 1987. Das Beispiel zeigt, dass eine KI zwar Kursentwicklungen prognostizieren kann, diese Prognosen aber nicht immer eintreffen müssen – wie bei einer menschlichen Intelligenz auch. Wie die KI auf die aktuellen Turbulenzen reagiert und welche Spuren die jüngsten Kursverluste im Depot hinterlassen, wird sich bei der nächsten Monatsauswertung zeigen. (bm)


Nähere Erläuterungen zur Grundlage der Laiqon-KI, ihrer Arbeits- und Funktionsweise finden Sie hier im Beitrag zum Auftakt der Kooperation.