Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" will die Deutsche Bank sich mit ihrer Vermögensverwaltung in Deutschland künftig stärker auf die besonders vermögende Klientel konzentrieren. Am unteren Ende will sie etwa im Zuge ihrer Umstrukturierung zehn bis 15 Prozent der Kundschaft dem Private Banking zuschlagen, das in den herkömmlichen Filialen angeboten wird. Als Grenze gilt ein investierbares Vermögen von zwei Millionen Euro. Wer weniger hat, gehört künftig zum Massengeschäft.

Im Segment der sehr vermögenden Kunden sehe die Bank gute Wachstumschancen, zitiert die "FAZ" Daniel Kalczynski,Co-Geschäftsführer der inländischen Vermögensverwaltung der Deutschen Bank. Er sieht bei den Kunden mit kleineren Vermögen einen Bedarf an standardisierten Produkten und Dienstleistungen. Sie sollen im Rahmen des Private Banking stärker über digitale Angebote bedient werden.

Kosteneinsparung ist auch beabsichtigt
Mit dem Schritt will das Geldhaus auch Kosten einsparen, indem die weniger betuchten Kunden nicht mehr von den hochbezahlten Vermögensverwaltern umsorgt werden. Im vergangenen Jahr musste das Privatkundengeschäft, zu dem die Vermögensverwaltung zählt, 83 Cent ausgeben, um einen Euro zu verdienen. Viele andere Privatkundenbanken in Deutschland arbeiten hier deutlich profitabler.

So ist der Schritt auch mit einem Stellenabbau verbunden, den die Bank am Montagnachmittag intern bekanntgab: Etwa 140 der 800 Stellen in der deutschen Privatvermögensverwaltung werden entweder ins Private Banking verlagert oder ersatzlos abgebaut. Gleichzeitig sollen aber auch einige neue Mitarbeiter eingestellt werden, die sich gezielt auf die Superreichen konzentrieren. (fp)