Mit der Übernahme von Legg Mason will Franklin Templeton sein Geschäft effizienter und breiter aufstellen. Bei dem Zusammenschluss sollen aber auch doppelt vorhandene Strukturen abgebaut und Kosten eingespart werden. In der Folge will das Management rund acht Prozent der Stellen streichen. Dies geht aus einer Präsentation zu den Quartalszahlen von Franklin Templeton hervor. Der kalifornische Asset Manager hatte im Februar angekündigt, den als Boutiquendach agierenden Konkurrenten Legg Mason für rund 4,5 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen.

Die Führungscrew um Vorstandschefin Jenny Johnson und den Verwaltungsratsvorsitzenden Greg Johnson betont, dass der Stellenabbau auf die Holdinggesellschaften sowie den zentralen Vertrieb beschränkt blieben. Investmentteams müssen nicht um ihre Jobs bangen. Der Stellenabbau solle nur zu minimalen Einschränkungen für das Geschäft führen, verspricht das Unternehmen. Per Ende 2019 arbeiteten rund 9.600 Menschen bei Franklin Templeton, Legg Mason zählt 3.000 Mitarbeiter.

Einsparungen investieren
Die Übernahme soll schon per Ende Juli vollzogen werden. Franklin Templeton rechnet dadurch mit Synergien in Höhe von rund 300 Millionen Dollar. Die Unternehmensführung bekräftigt zudem, Teile der Einsparungen in neue Geschäftsfelder zu investieren. Bei der Ankündigung der Übernahme hatten Jenny und ihr Bruder Greg Johnson von erheblichen Skaleneffekten und einem hohen Wachstumspotenzial gesprochen, die dem Kauf von Legg Mason entspringen würden. Die Folgen der Corona-Krise würden den Sinn der Übernahme unterstreichen, ergänzt das Unternehmen nun.

Beide Gesellschaften ringen bereits seit geraumer Zeit mit Mittelabflüssen. Auch in den letzten Quartalsberichten als getrennte Unternehmen hielt der Trend an. So meldet Franklin Resources, wie die börsennotierte Gesellschaft hinter Franklin Templeton offiziell heißt, in den drei Monaten per Ende Juni Mittelabzüge in Höhe von 11,3 Milliarden Dollar. Das verwaltete Vermögen liegt bei 623 Milliarden Dollar. Bei Legg Mason zogen Anleger insgesamt 9,8 Milliarden Dollar aus den Fonds ab. Das verwaltete Vermögen beziffert sich auf 783 Milliarden Dollar. (ert)