Die US-Großbank JP Morgan stellt ihren Mitarbeitern einen auf künstlicher Intelligenz basierenden Digitalassistenten zur Verfügung, der ihnen wie ein Analyst mit Informationen, Lösungen und Rat zur Seite stehen soll. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" und bezieht sich dabei auf ein bankinternes Memo. Ein Sprecher von JP Morgan habe einen Kommentar dazu abgelehnt. 

Viele Mitarbeiter im Asset Management und in der Betreuung hochvermögender Kunden werden "Bloomberg" zufolge Zugang zu der ChatGPT-Version von JP Morgan erhalten. Die Software soll unter anderem beim Verfassen von Texten, bei der Tabellenkalkulation und bei Zusammenfassungen von Dokumenten unterstützen. 

Kein Fachwissen
Über spezifisches Wissen in Sachen Vermögensverwaltung und Wealth Management verfüge das KI-Tool allerdings nicht. Es sei für die "allgemeine Produktivität" gedacht. JP-Morgan-Chef Jamie Dimon hatte im April in einem Interview mit "Bloomberg" erklärt, dass die Technologie in alle Prozesse der Bank integriert werde, ins Trading ebenso wie in die Analyse, in Absicherungsgeschäfte im Aktienbereich und in den Kundendienst.

Die Citigroup hat im Juni in einer Analyse geschätzt, dass die KI-Technologie bis 2028 170 Milliarden Dollar (157 Milliarden Euro) in die Kassen der Banken spülen könnte. Die Kehrseite ist, dass sie den Sektor auch mehr Arbeitsplätze kosten könnte als jede andere Branche. Von den Stellen im Bankensektor hätten 54 Prozent hohes Automatisierungspotenzial, hieß es in der Untersuchung. (Bloomberg/am)