JDC und Partner beginnen mit Bestandskäufen im großen Stil
Nun ist offiziell der Startschuss gefallen: JDC hat mit seinen zwei Partnern Bain und der Canada Life Irish Holding die Summitas gegründet. Ziel des Joint Ventures ist der Aufkauf von Maklerbeständen in Deutschland und Österreich.
Die JDC Gruppe um den Makerpool Jung, DMS & Cie, die Bain Capital Insurance und die Canada Life Irish Holding Company haben zusammen die Summitas Gruppe gestartet, wie die Unternehmen mitteilen. Mit der bereits Anfang Juli angekündigten Gründung des Joint Ventures möchten die drei Partner in großem Umfang Maklerhäuser in Deutschland und Österreich aufkaufen.
Chef der Summitas ist ab 1. Dezember Michael Schliephake. Er kommt von der Allianz Deutschland, wo er den Maklervertrieb in der Schaden- und Unfallversicherung leitete. Zudem wurde Ex-Zurich-Chef Marcus Nagel, Senior Advisor bei Bain Capital Insurance, zum Vorsitzenden des Beirats von Summitas ernannt.
Beteiligungsmodell für Makler
Der Mitteilung zufolge soll das in München ansässige Unternehmen "etablierte Versicherungsmakler in Deutschland und Österreich erwerben und deren langfristiges Wachstum unterstützen: durch den Zugang zu signifikantem Kapital und weiteren Ressourcen, tiefgreifendem Branchen-Know-how sowie zu der gut aufgestellten, technologiegestützten Maklerplattform der JDC Group". Ferner werben die drei Unternehmen mit einem Beteiligungsmodell für die Makler: Sie können sich, so sie möchten, selber an der Summitas beteiligen.
"Summitas baut ein starkes Team aus erfahrenen Investment- und Branchenexperten auf. Wir sind auf der Suche nach gut etablierten Unternehmen vor allem in den Segmenten Gewerbe- und Spezialversicherungen, mit starken Teams und nachhaltigen Erträgen", sagt der designierte Summitas-Chef Schliephake. "Gemeinsam mit Summitas können diese Unternehmen ihr Geschäft so effizient und effektiv wie möglich verwalten und ausbauen und dabei auf die etablierte digitale Plattform von JDC zurückgreifen."
Milliardenschwerer Provisionstopf
Damit kauft ein weiterer Maklerpool aktiv die Bestände von Vermittlern auf. Der deutsche Branchenprimus Fonds Finanz hat sein entsprechendes Projekt vor rund einem Monat gestartet. Das Kapital stammt von Fonds-Finanz-Haupteigner HG Capital. Ebenfalls ein eifriger Aufkäufer von Beständen ist die Policen-Direkt-Gruppe, deren Hauptstandbein der Aufkauf von klassischen Lebenspolicen ist. Der Grund liegt auf der Hand: Auf diese Weise sichern sich die Käufer einen Anteil am milliardenschweren Provisionstopf, den die Versicherer oder auch Asset Manager füllen. (jb)
Kommentare
Verkäufer haben "nur einen Schuß" - Empfehlung: unabhängige Berater hinzuziehen
AntwortenWir sind zwar nur im Bestandsankauf im Fondsbereich aktiv, dennoch können wir den Trend leider eindeutig bestätigen: war früher das Neugeschäft die Königsdisziplin, ist es heute das Bestandsgeschäft. Für Verkäufer ist das ein zweischneidiges Schwert: dem Vorteil, möglicherweise sogar zwischen verschiedenen Käufern wählen zu können, steht der Nachteil gegenüber, daß er/sie anders als die Käufer "nur einen Schuß" hat, dass der Verkauf gelingt. Da steht der Einzelmakler dann gestandenen Profis gegenüber. Wir raten deshalb dazu, einen Berater (z.B. Peter Schmidt oder Resultate Institut Andreas Grimm) einzuschalten, um nicht vorschnell für ihn/sie nachteilige Verträge zu schließen.
Michael.Podsada am 24.10.22 um 17:30