Aus informierten Kreisen war zwar bereits vor einigen Wochen verlautet, dass sich das Signa-Engagement der Helaba auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag beläuft. Unklar war bislang allerdings, für welche Projekte die Landesbank genau Kredite ausgereicht hat.

Die Insolvenzunterlagen der Signa Prime Selection geben nun Einblicke in das Engagement der Landesbank, liefern möglicherweise aber kein vollständiges Bild zum Exposure gegenüber der Signa-Gruppe und verbundenen Parteien. Ein Sprecher der Helaba wollte sich auf Anfrage von "Bloomberg" nicht zu einem möglichen Signa-Engagement äußern.

Bei den von der Helaba finanzierten Immobilienprojekten geht es um Objekte in erstklassigen Innenstadtlagen:

  • Beim Corbinian in München handelt es sich um ein Gebäudeensemble mit Büro- und Einzelhandelsflächen, welches Signa zwischen Hauptbahnhof und Karlsplatz errichten will. Auf der Webseite für das Projekt ist die Rede von rund 65.000 Quadratmetern. Schon vor Längerem hieß es, es sei bereits ein Mietvertrag über 15.000 Quadratmeter abgeschlossen worden.
  • An der Hauptwache in Frankfurt zwischen Bankenviertel und Innenstadt – auf dem Gelände eines früheren Kaufhauses – errichtet die Signa-Gruppe ein Geschäftsgebäude für Einzelhandel und Büros. Die vermietbare Fläche liegt bei rund 10.000 Quadratmetern. Die Fertigstellung war für Ende des laufenden Jahres geplant.
  • Am Hamburger Gänsemarkt plante Signa den Bau eines hochwertigen Büro-, Wohn- und Geschäftshauses. Es sollte auf dem Gelände einer im Jahr 1979 fertiggestellten Einkaufspassage entstehen, die abgerissen wurde. Geplant war zudem, zwei in der Nähe liegende Altbauten zu sanieren und diese außerdem zu erweitern.
  • Das Gebäude Upper Zeil in Frankfurt mit 15.000 Quadratmetern gehört zu einem Immobilienpaket, dessen Erwerb Signa im Jahr 2017 bekanntgegeben hatte. Verkäufer war die RFR Holding, der Preis lag bei rund 1,5 Milliarden Euro. Die Upper Zeil selbst ist ein Neubau mit einer etwa 45 Meter breiten Glasfassade direkt in der Fußgängerzone der Stadt.

Die Helaba ist nicht die einzige Landesbank, die Immobilien von Signa finanziert hat. Auch BayernLB, LBBW und NordLB verfügen über Exposure, hatte "Bloomberg News" berichtet. Daneben gibt es eine Reihe von kleineren Banken – Sparkassen und genossenschaftliche Banken – mit einem Engagement. (mb/Bloomberg)