Wer sich dieser Tage als Kunde der Hypovereinsbank (HVB) in seinen Online-Banking-Account einloggt, wird direkt auf der Startseite auf die Leistungen des Start-ups Moneymap verwiesen. Die Bank und das Fintech arbeiten seit neuestem zusammen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ). Moneymap analysiert auf Wunsch kostenlos die Konten von HVB-Kunden und überprüft, wie viel diese für Strom und Gas ausgeben. Wenn gewünscht, wechselt das Start-up dann für die Kunden zu einem günstigeren Anbieter.

Kontodaten verraten viel über den Kontoinhaber. Mehrere Unternehmen machen sich das mittlerweile zunutze – Stichwort "Big Data". Auch Banken erkennen allmählich, welche großen Schätze in ihren Kontodaten schlummern, beispielsweise die Commerzbank.

Neu ist, dass eine Bank zusammen mit einem Start-up in das Strom- und Gas-Geschäft einsteigt und damit eine andere Branche angreift. Nicht nur Moneymap verdient an dem Deal, sondern auch die HVB, die damit in Zeiten niedriger Zinsen eine neue Einnahmequelle zu erschließen hofft.

Datenschützer sind alarmiert
Moneymap-Gründer Frank Broer kann sich vorstellen, das Angebot auszuweiten. Künftig will er HVB-Kunden auch günstigere Verträge für Internet, Mobilfunk und Fitnessstudios anbieten.

Datenschützer sehen solche Pläne kritisch. Sie weisen darauf hin, dass Kunden ihre kompletten Kontodaten aus der Hand geben, nur um eventuell Geld zu sparen. Ein Bereich fehlt übrigens bei den Vergleichen von HVB und Moneymap, und er ist derzeit auch nicht geplant: einen Übersicht günstigerer Girokonten. (fp)