Das operative Ergebnis der Hypo Landesbank Vorarlberg ist im ersten Halbjahr 2016 um zehn Prozent auf 49 Millionen Euro gesunken. Das Ergebnis vor Steuern beträgt 28,9 Millionen Euro – ein Minus von 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das gab die Regionalbank aus dem Ländle am Mittwoch bekannt.

Als Gründe für den deutlichen Rückgang nennt Noch-Vorstandschef Michael Grahammer – er wird Anfang 2017 von Michel Haller beerbt – das Tiefzinsniveau, die zunehmende Regulierung und geänderte Rahmenbedingungen durch die Digitalisierung. Trotz leicht gestiegener Forderungen an Kunden liegt der bis Ende Juni 2016 erwirtschaftete Zinsüberschuss bei 84,9 Millionen Euro und damit um 5,2 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Kritik an Standards zur Rechnungslegung
Das Vorsteuerergebnis sei vor allem aufgrund von Besonderheiten des internationalen Regelwerks zur Rechnungslegung IFRS so stark gesunken. Durch den Vertrauensverlust angesichts des Heta-Moratoriums haben sich die Spreads bei den Emissionen der Hypo Vorarlberg ausgeweitet, was sich im Vorjahr positiv auf das Ergebnis ausgewirkt hat. Dieser Effekt hat sich im Laufe des ersten Halbjahres 2016 umgedreht und resultiert nun in einer Belastung von 20 Millionen Euro. Die nach IFRS zwingend vorgeschriebene Bewertung eigener Verbindlichkeiten über die Erfolgsrechnung sei eine sinnbefreite Regelung, kritisiert Grahammer.

Die gesamten anrechenbaren Eigenmittel der Hypo Vorarlberg betrugen zum 30. Juni 2016 rund 1,2 Milliarden Euro und liegen somit über den gesetzlichen Anforderungen. Die Quote der Gesamteigenmittel liegt zum Halbjahr bei 14,98 Prozent, die Kernkapitalquote bei 11,53 Prozent. Mit dieser soliden Eigenmittel-Grundlage sei die Bank für die verschärften regulatorischen Anforderungen, die ab 2018 verbindlich gelten, gewappnet, hofft Grahammer. (dw)