Allianz Global Investors (AGI) zieht sich aus dem USA-Geschäft zurück. Die Gesellschaft hat daher den Transfer von Assets in Höhe von rund 101 Milliarden US-Dollar (98,8 Mrd. Euro), wovon mehr als zwei Drittel für AGI-Kunden außerhalb der USA gemanagt werden, sowie ihres US-Investmentteams zu Voya Investment Management (Voya IM) abgeschlossen. Das schreibt die Allianz-Tochter in einer Pressemitteilung. Der Transfer ist Teil einer im Mai verkündeten und im Juni besiegelten Kooperation zwischen beiden Unternehmen, die eine globale Vertriebsvereinbarung sowie eine 24-prozentige Beteiligung der Allianz Gruppe an Voya IM beinhaltet. 

Der Anlass für das Zusammengehen ist das Debakel um die Structured Alpha Fonds von AGI, weshalb der Vermögensverwalter für die nächsten zehn Jahre kein Geschäft mit US-Investmentfonds mehr betreiben darf. Anleger, darunter große US-Pensionskassen, hatten durch Investments in die Portfolios, die auf komplexen Optionsstrategien basierten, Verluste in Höhe von sechs Milliarden Dollar erlitten. Lange Zeit deutete alles auf Fehlspekulationen hin. Mittlerweile werfen Ermittler drei ehemaligen Portfoliomanagern vor, über Jahre hinweg die Entwicklung der Fonds manipuliert und Anleger bewusst getäuscht zu haben. Es seien weit weniger Sicherheitsnetze eingezogen gewesen als angegeben. 

AGI-Chef: "Machen das Beste aus den Möglichkeiten"
"Wir sind stolz auf die erfolgreiche Übertragung der Investmentteams und Vermögenswerte in einem sehr engen Zeitrahmen. Dies war nur möglich durch die Unterstützung seitens der Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt, die innerhalb kürzester Frist ihre Prüfungen durchgeführt haben", kommentiert AGI-Vorstandschef Tobias Pross den Abschluss der Transaktion. "Und schließlich sind wir unseren Kunden zu Dank verpflichtet: für ihr Verständnis, ihr Vertrauen und die Unterstützung, um die wir viele von ihnen gebeten haben. Wir freuen uns nun darauf, das Beste aus den Möglichkeiten zu machen, die sich aus unserer Partnerschaft mit Voya IM ergeben." (jb)