Eine Hackerin hat Kreditkartendaten von rund 100 Millionen Kunden der US-amerikanischen Großbank Capital One gestohlen. Das berichtet die "Deutsche Presseagentur" (dpa). Demnach hatte sich die Frau, eine 33-jährige Informatik-Ingenieurin aus Seattle, illegal Zugang zu den Daten von Kreditkartenanträgen und existierenden Kreditkarten verschafft. Die Daten aus den Jahren 2005 bis 2019 umfassten unter anderem Adressen, Telefonnummern und Geburtstage der Bankkunden. Auch Angaben zur Kreditwürdigkeit oder dem Verfügungslimit der Karten waren betroffen.

Die Bank bestätigte den Hackerangriff. Es seien aber keine Kreditkartennummern oder persönliche Login-Daten ausgespäht worden, heißt es in der Mitteilung. Auch geht das Geldinstitut "nach bisherigen Erkenntnissen" nicht davon aus, dass die Hackerin die Daten weiterverbreitet oder betrügerisch eingesetzt hat. Ein externer Spezialist für IT-Sicherheit hatte Capital One am 17. Juli auf eine Schwachstelle in ihren Systemen hingewiesen. Zwei Tage später stellte das Institut den Daten-Diebstahl fest.

Teures Nachspiel
Im Internet hatte die 33-Jährige noch mit ihrer Tat geprahlt. Mittlerweile hat die US-Bundespolizei FBI die Hackerin festgenommen. Die Panne wird die Bank nach dpa-Informationen im Laufe des Jahres etwa 100 bis 150 Millionen US-Dollar kosten (umgerechnet bis zu 135 Millionen Euro), vor allem für Rechtskosten, Benachrichtigungen von Kunden und Umstellung der Technik. Der Vertrauensverlust dürfte ungleich höher sein. (fp)