Morgan Stanley kauft den Asset Manager Eaton Vance für rund sieben Milliarden Dollar. Dies gab die US-Großbank bekannt. Demnach soll der Kaufpreis zum Teil in bar und zum Teil in Aktien fließen. Eaton Vance mit Hauptsitz in Boston verwaltet ein Vermögen von gut 500 Milliarden Dollar. Damit entsteht ein neues Branchenschwergewicht mit einem Volumen von rund 1,2 Billionen Dollar.

"Eaton Vance passt perfekt zu Morgan Stanley", sagte James Gorman, Vorstandschef von Morgan Stanley. Die Übernahme füge sich in die Strategie der Bank ein, verstärkt auf stabilere Gebühreneinnahmen zu setzen und sich von den schwankenden Erträgen aus dem Investmentbanking unabhängiger zu machen. Gorman hatte seit Jahren das Wealth- und das Asset Management ausgebaut. Morgan Stanley will die Übernahme im zweiten Quartal 2021 abschließen. Die Unternehmen versprechen sich Kosteneinsparungen von 150 Millionen Dollar, was vier Prozent der Ausgaben beider Unternehmen entspricht.

Satter Aufschlag
Die Aktionäre von Eaton Vance erhalten einen Aufschlag von 38 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Mittwoch (7. Oktober). Die Eaton-Titel schnellten im vorbörslichen Handel um 36 Prozent in die Höhe und notierten bei rund 55,80 Dollar. Die Morgan-Stanley-Aktie gab hingegen rund 2,6 Prozent nach. Die Großbank hatte erst kürzlich die 13 Milliarden Dollar schwere Übernahme der Online-Handelsplattform E-Trade abgeschlossen.

Mit dem Deal schreitet die Konsolidierung in der Asset-Management-Branche voran. Erst zu Jahresbeginn hatte Franklin Templeton aus Kalifornien die Übernahme von Legg Mason angekündigt, die bereits im Sommer vollzogen wurde. Das britische Haus Jupiter wiederum kaufte Merian. Auch um den deutschen Branchenprimus DWS ranken immer wieder Gerüchte über ein Zusammengehen mit einem anderen Haus. (ert)