Nach der Eskalation der Spannungen im Zusammenhang mit Taiwan stehen bei Großbanken nun die Risiken von Geschäften im Großraum China auf dem Prüfstand, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Wie zu hören ist, haben unter anderem Société Générale, JP Morgan Chase und UBS ihre Mitarbeiter in den vergangenen Monaten aufgefordert, ihre Notfallpläne zur Beherrschung solcher Krisen zu überprüfen.

Deckung politischer Risiken um mehr als 60 Prozent gestiegen
Globale Versicherer ziehen sich unterdessen aus dem Abschluss neuer Policen zur Absicherung von Unternehmen zurück, die in China und Taiwan investieren. Die Kosten für die Deckung politischer Risiken sind seit Russlands Einmarsch in der Ukraine um mehr als 60 Prozent gestiegen. "Politische Risiken im Zusammenhang mit möglichen US-Sanktionen und die Wahrscheinlichkeit, dass China mit einer Einschränkung des Kapitalflusses reagiert, beschäftigen die Risikomanager", so Mark Williams, Professor an der Boston University. "Ein Sanktionskrieg würde die Kosten für die Geschäftstätigkeit erheblich erhöhen und die US-Banken veranlassen, ihre China-Strategie zu überdenken."

US-Parlamentarier haben vergangene Woche den Druck auf die Banken erhöht, auf die Frage zu antworten, ob sie sich aus China zurückziehen würden, wenn Peking in Taiwan einmarschieren würde. (mb/Bloomberg)