Die US-Großbank Goldman Sachs hat den größten Umbau ihrer Führungsetage seit einem Jahrzehnt bekannt gegeben. Grund ist die Ernennung von Gary Cohn als Leiter des Wirtschaftsrates in der Regierung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Cohn war Goldman-Sachs-Präsident und operativer Chef des Investmentbankings. Er wurde als Kronprinz von Bankchef Lloyd Blankfein gehandelt.

An die Stelle von Cohn rücken gleich zwei Manager: David Solomon und Harvey Schwartz. Beide werden den Titel des "Chief Operating Officer" und des "Präsidenten" tragen, wobei "Präsident" bei Goldman Sachs nicht den Verwaltungsratschef meint. Dies bleibt Blankfein in Personalunion als Vorstandschef. Bisher war Solomon Co-Chef des Investmentbankings und Schwartz Finanzvorstand.

Latino, bärtig, tätowiert – und bei Goldman Sachs
Diesen Posten behält Schwartz neben seinen neuen Aufgaben noch bis Mai 2017. Dann übernimmt Martin Chavez das Finanzressort, bis dahin ist er stellvertretender Finanzchef. Die Ernennung von Chavez gilt unter Beobachtern als Bemerkenswert. Er leitet bislang die Technik der Großbank. Die Ernennung gilt als Zeichen, dass IT-Themen in dem Haus einen größeren Einfluss erhalten. Obendrein ist der bärtige, homosexuelle und tätowierte Lateinamerikaner Chavez das Gegenbild des typischen Wall-Street-Bankers. (ert)