Das Online-Angebot "Marcus " von Goldman Sachs, das sich an Privatanleger richtet, soll nun doch erst im Jahr 2020 in Deutschland starten – geplant war die Premiere ursprünglich für dieses Jahr. Zuvor hatte die Wall-Street-Bank die Plattform in den USA und Großbritannien auf den Markt gebracht. Nach Deutschland wollen die Banker weitere europäische Länder in Angriff nehmen, berichtet das "Handelsblatt".

Mit der Plattform "Marcus " öffnete sich die US-Investentbank im Jahr 2016 erstmals für Kleinanleger. Vorher mussten diese ein Vermögen von mindestens zehn Millionen Dollar vorweisen, um als Kunde bei Goldman Sachs aufgenommen zu werden. Die Bank handelt hauptsächlich mit Wertpapieren, Währungen sowie Rohstoffen und ist daher stark abhängig von den Entwicklungen an den Finanzmärkten. Die Sparte der Kleinanleger soll mit den festen Einkünften Stabilität ins Geschäft bringen.

Druck auf Sparkassen und Volksbanken wächst
In Deutschland dürfte der Start von "Marcus " besonders auf die Sparkassen und Volksbanken verschärften Druck ausüben. In Großbritannien beispielsweise bietet Goldman Sachs derzeit Sparkonten mit einem Zinssatz von üppigen 1,5 Prozent an – mehr als derzeit angesichts der Niedrigzinsen üblich ist.

Der Vorteil der Sparkassen und Volksbanken liegt allerdings in der deutschlandweiten Abdeckung. Gegenüber der Financial Times sagte Goldman-Europachef Richard Gnodde dazu, dass "Marcus " dafür keine Filialkosten decken müsse und diesen Kostenvorteil somit an die Kunden weitergeben könne. (fp)