Die US-Großbank Goldman Sachs startet eine White-Label-Plattform für börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Dabei sollen Drittanbieter Produktideen im Mantel eines ETF umsetzen können. Die Plattform stellt dabei die Strukturen für die Auflage und bietet Unterstützung bei der Verwaltung und Steuerung. Die ersten Fonds sollen 2023 an den Start gehen. Die Einheit mit dem Namen ETF Accelerator wird sowohl in den USA als auch in Europa aktiv sein.

Das Modell der White-Label-Plattformen für ETFs hat in Europa als einer der ersten, und bislang einziger noch aktiver Anbieter, Han-ETF etabliert. Die von den Branchenurgesteinen Hector McNeil und Nik Bienkowksi 2017 gegründete Gesellschaft verzeichnete ein rasantes Wachstum und hat bereits 40 Fonds auf den Markt gebracht. Das Haus betreut ein Vermögen von 1,8 Milliarden Euro. Mittlerweile folgen andere Anbieter dem Beispiel. So wollen Häuser wie Waystone, Axxion, Leverage Share oder Ionic Funds den Markt erobern.

Großbank im Geschäft
Mit Goldman Sachs steigt nun auch eine Großbank in das Geschäft ein. Das Haus will sich mit seinem ETF Accelerator vor allem auf aktive Manager konzentrieren. "Viele unserer Kunden haben uns gesagt, dass sie glauben, dass die nächste Wachstumswelle bei aktiven ETFs liegt", sagte Lisa Mantil, Leiterin der neuen Plattform, dem Branchendienst "ETF Stream". "Sie wollen an diesem Wachstum teilhaben, verfügen aber nicht über das Know-how oder die Infrastruktur, um dies zu tun." (ert)