Nach dem Abbruch der Fusionsgespräche mit der Banco Santander sucht die italienische Großbank Unicredit offenbar neue Partner für ihre Fondstochter Pioneer. Das berichtet die römische Tageszeitung "Il Messaggero" am Mittwoch – allerdings ohne auf genauere Quellen zu verweisen. Das Unternehmen wolle Gerüchte nicht weiter kommentieren, heißt es auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE.

Laut dem Bericht will Unicredit bis 20. September erste unverbindliche Angebote am Markt einholen. Auf der heimlichen "Wunschliste" des Mailänder Instituts stehen angeblich die französische Bank BNP Paribas, der Vermögensverwalter Blackrock sowie die Versicherer Generali und Axa. Mit Finanzinvestoren werde hingegen nicht gesprochen, heißt es.

Auch Börsengang nicht ausgeschlossen
Im Juli teilte Unicredit mit, dass die Verhandlungen mit der spanischen Banco Santander über einen Zusammenschluss ihrer beiden Asset-Management-Sparten abgebrochen wurden. Bereits Ende Mai hatte es Gerüchte gegeben, dass der Schulterschluss scheitert. Was mit Pioneer passiert, wird der neue Bankchef Jean Pierre Mustier noch in diesem Jahr bekanntgeben, hieß es daraufhin. Auch einen Börsengang schließt die Bank nicht aus.

Unicredit will weiteres Tafelsilber verkaufen
Mustier arbeitet an einer neuen Strategie für die gesamte Unicredit-Gruppe. Um die kriselnde Bank wieder auf Kurs zu bringen, rechnet der Markt insbesondere mit zwei Maßnahmen: Beteiligungsverkäufe und eine Kapitalerhöhung. Ein erster Schritt zur Stärkung der Kapitaldecke war der Verkauf eines zehnprozentigen Anteils an der Bank Pekao. Wie mehrere italienische Medien berichteten, stünde nun auch die verbliebene Beteiligung an der polnischen Tochter zum Verkauf. (dw)