Die kriselnde Credit Suisse wird von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit bis zu 50 Milliarden Schweizer Franken zusätzlicher Liquidität gestützt. Zusammen mit dem Rückkauf eigener Anleihen soll die Maßnahme helfen, eine Vertrauenskrise einzudämmen, die das globale Finanzsystem erschüttert hat.

Die in Bedrängnis geratene Bank wird Kredite aus einer Covered-Loan-Fazilität der SNB und aus einer für kurzfristige Liquidität erhalten, wie sie in der Nacht zum Donnerstag (16.3.) mitgeteilt hat. Zudem kauft sie Schuldtitel im Volumen von bis zu drei Milliarden Franken zurück. Der saudische Hauptaktionär, der gestern die akute Krise mit ausgelöst hatte, erklärte heute, dass bei der Bank "alles in Ordnung" sei.

Turbulenter Börsentag
Die nächtliche Erklärung der Bank kam nach einem chaotischen Handelstag, an dem Sorgen über die finanzielle Gesundheit der Credit Suisse die globalen Märkte erschütterten und Aufsichtsbehörden in Europa und den USA alarmierten. Einige Banken hatten begonnen, ihr Engagement mit den Schweizern zu überdenken.

Die Aktien der Bank waren am Mittwoch im Zürcher Handel um bis zu 31 Prozent eingebrochen, nachdem der Präsident des Großaktionärs Saudi National Bank weitere Kapitalspritzen für die Credit Suisse ausgeschlossen hatte. Die Anleihen der Bank fielen auf Niveaus, die auf eine finanzielle Notlage hindeuten. Die Vertrauenskrise in Bezug auf das Kreditinstitut führte zu einem globalen Ausverkauf von Bankaktien, nachdem bereits die Krise der Silicon Valley Bank die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt hatte.

Pleiten, Pech und Pannen
Die zweitgrößte Bank der Schweiz, deren Wurzeln bis ins Jahr 1856 zurückreichen, wurde in den vergangenen Jahren von einer Serie von Pleiten, Pannen, Skandalen und Führungswechseln heimgesucht. Der Verlust von 7,3 Milliarden Franken im vorigen Jahr hat die Gewinne des gesamten vergangenen Jahrzehnts zunichte gemacht. (Bloomberg/jb)