Das Führungsduo des neuen Investmenthauses Standard Life Aberdeen, Martin Gilbert und Keith Skeoch, wird das Unternehmen "noch zehn weitere Jahre" lenken. Dies sagte Aberdeen-Chef Gilbert dem Branchendienst "Financial News". Standard Life und Aberdeen haben am Montag offiziell den Zusammenschluss vollzogen, nachdem die Aufsicht dem Vorhaben zustimmte. Im März hatten beide Unternehmen die Fusion angekündigt.

Seither waren immer wieder Zweifel an der Doppelspitze aufgekommen. Aktionäre der beiden Häuser glaubten nicht, dass diese Konstruktion Bestand haben werde, zumal Gilbert und Skeoch als unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Führungsstilen gelten. Allerdings kennen sich die beiden Schotten schon lange. Auch die jüngst fusionierte Fondsgesellschaft Janus Henderson soll von einer Doppelspitze, bestehend aus den Chefs der Vorgängerfirmen Andrew Formica und Dick Weil, geführt werden.

"Starke Combo"
"Die Zeiten sind vorbei, in denen man mit 60 oder 65 abtritt", sagte Gilbert, der das Fondshaus Aberdeen 1983 mitgründete. Der Schotte wurde Ende Juli 62. Sein Co-Vorstandschef Skeoch wird im November 61. Er war 1999 zu Standard Life gestoßen. Die beiden würden eine "starke Combo" abgeben. Mit diesen Äußerungen will das Duo augenscheinlich Zweifel am Funktionieren einer Doppelspitze ausräumen.

Mit einem betreuten Vermögen von 670 Milliarden britischen Pfund (737 Milliarden Euro) steigt der Versicherungs- und Investmentkonzern Standard Life Aberdeen zu einem Schwergewicht der Branche auf. Der Fondsanbieter der Gruppe wird Aberdeen Standard Investments heißen und ein Vermögen von 583 Milliarden Pfund (641 Milliarden Euro) verwalten. (ert)