Der ehemalige Co-Vorstandschef der fusionierten Fondsgesellschaft Janus Henderson, Andrew Formica, hat eine neue Aufgabe. Er übernimmt die Leitung des britischen Asset Managers Jupiter, teilte die börsennotierte Gesellschaft mit. Der Australier tritt Anfang März 2019 die Nachfolge von Maarten Slendebroek an. Dieser will aber noch bis Anfang Mai im Unternehmen bleiben, um die Geschäfte geordnet zu übergeben.

Formica war seit 2008 Vorstandsvorsitzender des australisch-britischen Hauses Henderson. Nach dem Zusammenschluss mit der US-Gesellschaft Janus im Jahr 2017 leitete er den Konzern gemeinsam mit Janus-Chef Dick Weil. Im August 2018 löste der Aufsichtsrat aber die Doppelspitze auf. Weil leitet das Unternehmen seither alleine. Formica musste mit sofortiger Wirkung abtreten. Bei einem anderen fusionierten Asset Manager, Standard Life Aberdeen, propagieren die Co-Chefs Martin Gilbert und Keith Skeoch hingegen, dass sie den Konzern "noch lange" gemeinsam lenken wollen.

Nachfolgeplanung vorgezogen
Das in London ansässige Fondshaus Jupiter wiederum bezeichnet den Wechsel an der Spitze als vorausschauende Nachfolgeplanung. Der Aufsichtsrat plante für die kommenden Jahre ohnehin mit einem anderen Vorstandschef, heißt es in der Mitteilung. Und Formica sei ein geeigneter Kandidat gewesen. Da er gerade auch noch verfügbar geworden sei, habe das Kontrollgremium beschlossen, die Pläne vorzuziehen und bereits jetzt die Nachfolge an der Firmenspitze zu regeln. Der bisherige Chef Slendebroek habe diese Pläne stets unterstützt, betonte das Haus.

"Wir freuen uns, jemanden mit dem Kaliber von Andrew als Nachfolger für Maarten gewonnen zu haben", lässt Liz Airey, Aufsichtsratschefin von Jupiter, mitteilen. "Wir sind Maarten besonders dankbar, dass er vorzeitig zurücktritt und zugleich für eine Übergangsphase mit Andrew zusammenarbeitet, um eine glatte Überleitung zu gewährleisten". Slendebroek sei seit seinem Amtsantritt 2014 die treibende Kraft hinter der erfolgreichen Diversifikationsstrategie des Hauses gewesen, lobt Airey. Unter seiner Führung sei das Haus in eine neue Liga aufgestiegen, von einem auf den britischen Markt fokussierten Aktienfondsspezialisten zu einem Anbieter, der verschiedene Anlageklassen, Kundengruppen und Länder abdeckt.

Millionenbonus in Sicht
Slendebroek selbst sagt der Mitteilung zufolge, dass der Moment für einen Wechsel günstig sei. "Wir haben so viel erreicht. Daher ist nun der richtige Zeitpunkt für mich gekommen, die Geschäfte weiterzureichen", so der Vorstandschef. Sein Nachfolger wiederum lobt seinen neuen Arbeitgeber ebenfalls. "Jupiter ist eine grandiose Firma, und ich bin sehr von den talentierten Mitarbeitern und der besonderen Investmentkultur beeindruckt", so Formica.

Die Gesellschaft hatte zuletzt aber mit Mittelabflüssen gerungen – besonders im Flaggschiff-Produkt Jupiter Dynamic Bond Fund. Formicas erste Aufgabe wird wohl sein, diese Entwicklung umzukehren. Der Manager hat sich in der Branche zudem einen Ruf als guter "Dealmaker" erworben, der Übernahmen und Fusionen einfädeln kann. Sein größtes Geschäft war das Zusammengehen von Janus und Henderson.

Aus der Mitteilung geht auch die Größenordnung des künftigen Gehalts des neuen Top-Managers hervor. Demnach erhält Formica eine Basisvergütung von 445.000 britischen Pfund (umgerechnet rund 506.000 Euro) pro Jahr. Zudem winkt die Aussicht auf einen jährlichen Bonus von maximal 425 Prozent des Grundgehalts. Die Auszahlung kann aber aufgeschoben, gemindert oder zurückgefordert werden. Zudem stehen ihm langfristige Vergütungen in Höhe von 375 Prozent des Jahresgehalts in Aussicht. Hinzu kommen Altersvorsorgeansprüche in Höhe von 15 Prozent des Jahresgehalts. Slendebroek wiederum erhält der Mitteilung zufolge für das Jahr 2018 einen Bonus von einer Million Pfund. (ert)