Die französische Großbank Crédit Agricole hat über ihren Versicherungsarm einen Anteil an der Ratingagentur Scope erworben. Dies teilten die Unternehmen mit. Die aus Deutschland stammende Ratinggesellschaft will sich als europäische Alternative zu den angelsächsisch geprägten Branchengrößen im Bonitätsmarkt, Standard & Poor's, Moody's und Fitch, positionieren. Wie hoch die Beteiligung ist und welchen Betrag die Franzosen auf den Tisch legten, teilten die Häuser nicht mit.

"Wir glauben fest an die Notwendigkeit, die finanzielle Souveränität Europas zu stärken", lässt sich Nicolas Denis, Vorstandschef von Crédit Agricole Assurances, in der Mitteilung zitieren. "Diese Investition ist Teil unseres umfassenderen und ehrgeizigen Projekts, neue wirtschaftliche und finanzielle Instrumente zur Unterstützung der Entwicklung der Eurozone zu schaffen." Florian Schoeller, Chef und Gründer der Scope Group, meint wiederum, dass der Einstieg der Franzosen "die wachsende Bedeutung von Scope im Kapitalmarkt" unterstreiche.

Großer Investorenkreis
Neben der Crédit Agricole als neuem Miteigner zählen bereits die französischen Finanzdienstleister BPCE und Axa sowie die HDI-Talanx-Gruppe, Signal Iduna und die SV Sparkassen-Versicherung sowie die RAG-Stiftung zu den Anteilseignern der Ratinggesellschaft. Kernaktionäre von Scope sind Florian Schoeller und BMW-Großaktionär Stefan Quandt. Scope bewertet neben Unternehmen auch Investmentfonds. (ert)