Der Fondsanbieter Franklin Templeton plant den Start seiner europäischen Palette an börsengehandelten Indexfonds (ETFs) im Herbst. Dies erfuhr FONDS professionell ONLINE aus Branchenkreisen. Demnach will das Haus fünf sogenannte Smart-Beta-Produkte in Irland auflegen. Der Asset Manager wollte dies nicht kommentieren.

Smart- oder Strategic-Beta-Produkte bilden keine herkömmlichen, nach Marktkapitalisierung gewichteten Börsenbarometer, sondern nach alternativen Kriterien zusammengestellte Indizes ab. Diese sollen ein besseres Risiko-Rendite-Verhältnis liefern. Die Liberty-Shares-ETFs beruhen auf einem Multi-Faktor-Ansatz. Mit diesem wird das jeweilige Aktienuniversum nach Qualitätskriterien gefiltert.

Aktive stürzen sich ins passive Geschäft
Nach dem großen Erfolg von ETFs und dem rasanten Wachstum in dem Smart-Beta-Segment steigen immer mehr, bislang rein aktive Manager in das passive Geschäft ein. So sammelte etwa Fidelity mit seinen ersten beiden ETFs in Europa in wenigen Monaten mehr als 130 Millionen Euro ein (FONDS professionell ONLINE berichtete).

In den USA bietet Franklin Templeton bereits seit dem vergangenen Jahr sieben Strategic-Beta- sowie vier aktive ETFs an. Im Mai 2017 brachte das Haus seine Palette nach Kanada. Auch für den Vertriebsstart auf dem europäischen Markt setzen die Kalifornier offenbar auf bereits in den USA etablierte Strategien, etwa auf Schwellenländer, US-Aktien sowie Titel mit hohen Dividendenausschüttungen.

Dividenden und Nachhaltigkeit
Bei zwei der Produkte handelt es sich den Angaben aus Branchenkreisen zufolge aber um neue Varianten für den hiesigen Markt: eine europäische Dividendenstrategie sowie eine auf globale Aktien, die Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt. Der Indexanbieter MSCI gibt auf seiner Internetseite auch an, bereits entsprechende Barometer für Franklin Templeton unter dem Markennamen LibertyQ zu berechnen. (ert)