Der zentrale Fondsanbieter der deutschen Genossenschaftsbanken, Union Investment, hat im ersten Halbjahr unterm Strich neun Milliarden Euro frisches Geld eingesammelt. Im entsprechenden Zeitraum des Vorjahrs hatte die Gesellschaft noch Fondsanteile mit einem Volumen von 11,3 Milliarden Euro abgesetzt. Der Asset Manager verwaltete per Ende 349,1 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 4,9 Prozent gegenüber der Jahresmitte 2018, wie der Anbieter mitteilt.

Das Nettomittelaufkommen in den ersten sechs Monaten teilt sich nahezu gleich auf Privatkunden und institutionelle Anleger auf. So verzeichnete das Haus bei Privatanlegern einen Nettoabsatz von 4,1 Milliarden Euro. Das ist weniger als im ersten Halbjahr 2018. Insbesondere das Neugeschäft mit Fondssparplänen stützte einmal mehr das Vertriebsergebnis der Genossen. Die Zahl der Fondssparverträge wuchs über die vergangenen zwölf Monate um fast 400.000 auf 2,5 Millionen.  

Anhaltender Ansturm auf Betongold
Daneben zählen weiterhin die offenen Immobilienfonds zu den Absatzrennern des Hauses. Ihnen flossen 2,1 Milliarden Euro zu. Der Löwenanteil entfiel dabei mit gut 1,5 Milliarden Euro auf den Uni-Immo. Die drei anderen großen Publikumsfonds hätten nur für wenige Wochen neue Gelder annehmen können, um die hohe Qualität in den Fonds sicherzustellen, teilte das Haus weiterhin mit.

"Die Evolution des Sparens schreitet voran. Immer mehr Anleger begreifen, dass das Niedrigzinsumfeld auf Jahre hinaus zementiert bleiben wird und sie wechseln aus Zinsprodukten in Substanzwerte", lässt sich Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment, in einer Mitteilung zitieren. "Die Erkenntnis an sich ist nicht neu, aber jetzt sehen wir deutlich, dass die Menschen nicht nur darüber nachdenken, sondern handeln."

Überdurchschnittliches Wachstum
Der Nettoabsatz des institutionellen Geschäfts entwickelte sich im ersten Halbjahr mit 4,9 Milliarden Euro etwas schwächer als im Vorjahr, als das Haus 6,6 Milliarden Euro einsammeln konnte. Trotz der insgesamt nachlassenden Dynamik der Mittelzuflüsse sieht sich das Haus voll auf Kurs. Die Vertriebsleistung liege über das gesamte Haus gesehen immer noch über dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre. "Wir wachsen überdurchschnittlich, denn während die deutsche Fondsbranche in diesem turbulenten Jahrzehnt um gut 50 Prozent zugelegt hat, haben wir unsere Assets under Management mehr als verdoppelt", so Reinke. (ert)