Fondshäuser: MPC verscherbelt HCI-Anteile
Das Hamburger Emissionshaus MPC hat sein Aktienpaket am Rivalen HCI verkauft und den Erlös an die finanzierenden Banken weitergereicht. Die Reederei Döhle übernimmt den Großteil der Aktien – und steigert damit seinen Anteil an HCI.
Die enge Partnerschaft zwischen den beiden Hamburger Fondsinitiatoren MPC Capital und HCI Capital ist beendet. MPC hat am Mittwoch ihre HCI-Anteile verkauft. MPC hielt 9,4 Millionen Aktien bzw. 25,58 Prozent aller Anteile am Mitbewerber. "Der Verkaufserlös steht dabei den finanzierenden Banken zu, die im Gegenzug auf die im Rahmen der ursprünglichen Finanzierung der Anteile an der HCI Capital AG von MPC Capital aufgenommenen Darlehen verzichten", teilte MPC am Donnerstag mit. Der Verkauf der Anteile erfolge daher für MPC ergebnisneutral – finanzielle Risiken im Zusammenhang mit der Beteiligung an HCI würden nun entfallen.
Die Aktien der börsennotierten HCI Capital AG sind in den vergangenen fünf Jahren nahezu wertlos geworden. Am Donnerstagmittag notierten sie bei nur 0,43 Euro. Vor fünf Jahren bewegte sich der Kurs um die 14-Euro-Marke; der historische Höchstkurs liegt bei zirka 20 Euro. Der Aktienkurs der ebenfalls börsennotierten MPC Capital gab am Donnerstagvormittag trotz des Ausstiegs bei HCI um mehr als vier Prozent nach und notierte bei 2,81 Euro. Der Titel wird seit 20. März mit neuen Kennnummern im Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Seither gab der Kurs um rund 15 Prozent nach. Am 21. Februar beschloss die Hauptversammlung im Rahmen eines neuerlichen Rettungsprogramm die Kapitalherabsetzung im Verhältnis 10:1.
Döhle übernimmt Großteil des Aktienpakets
Unberücksichtigt haben die Investoren an der Börse am Donnerstag bislang gelassen, dass MPC Capital für das Geschäftsjahr 2012 einen Konzerngewinn in Höhe von 8,4 Millionen Euro gemeldet hat. Hohe Belastungen aus Wertberichtigungen und Abschreibungen – laut MPC im Umfang von knapp zehn Millionen Euro – wurden durch außerordentliche Erträge in Höhe von 36 Millionen Euro ausgeglichen.
HCI hatte am Mittwoch ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2012 veröffentlicht. Ende Märze hatte das Unternehmen vorab einen Konzernverlust gemeldet. Laut Geschäftsbericht beläuft er sich auf 7,6 Millionen Euro, obwohl der Umsatz leicht auf 34,1 Millionen Euro kletterte und das Betriebsergebnis leicht positiv ausfiel. Außerdem teilte HCI am Mittwoch mit, dass die Döhle Gruppe einen Großteil der HCI-Aktien von MPC übernehmen werde. Die Döhle Gruppe und die ihr nahe stehende Ernst Russ Gruppe sind bereits mit knapp 47 Prozent an HCI beteiligt. (ae)
