Die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA teilt mit, dass sie gegen die Green Finance Capital AG eine Strafe von 35.000 Euro verhängt. Anlass ist laut Angaben der Behörde eine irreführende Werbung auf der Webseite des Unternehmens und in einem Werbefolder zu einer qualifiziert nachrangigen Anleihe. Green Finance hat damit laut FMA gegen die EU-Prospektverordnung verstoßen. Das Straferkenntnis ist nicht rechtskräftig.

Der kontaktierte Geschäftsführer der Green Finance Group antwortete bisher nicht auf eine Anfrage der Redaktion. Ein Teil der Gruppe stand bereits davor in der Kritik der FMA. Im Jahr 2020 veröffentlichte die FMA eine Investorenwarnung zur damaligen in Wien ansässigen Green Finance GmbH wegen nicht berechtigter Wertpapierdienstleistungsgeschäfte. Das Unternehmen bekämpfte die Entscheidung erfolglos bis vor das Bundesverwaltungsgericht. Heute operiert die Green Finance von Liechtenstein aus.

Immobilien und Photovoltaik
Green Finance Capital AG ist eines von zehn Tochterunternehmen der verzweigten Green Finance Gruppe. Die Capital AG begibt die Finanzinstrumente, mit denen die zum Unternehmen gehörenden Gesellschaften finanziert werden. Das Kerngeschäft von Green Finance dreht sich um Immobilien und Photovoltaik-Investments. Berater der Gesellschaften vermitteln Kleinanlegern unter anderem Zinshausanteile.

Laut Homepage hat Green Finance 6.000 Vermittler, sogenannte "Business Partner". Um die Verkäufe zu steigern, incentiviert das Unternehmen den Vertrieb unter anderem mit dem Versprechen luxuriöser Autos für hohe Abschlusszahlen. Zu der Gruppe gehört auch der Prozessfinanzierer LVA24, der sich mit der FMA ebenfalls einen Rechtsstreit liefert. (eml)