Flossbach von Storch bleibt der beste unter den "kleineren" Asset Managern. Das ist das Resultat des jüngsten Scope-Ratings von Investmentgesellschaften. Der in Köln ansässige Vermögensverwalter hat seine erstmals im Vorquartal erklommene Spitzenposition bei den kleineren Häusern – mit weniger als 25, aber mehr als acht von der Ratingagentur bewerteten Fonds – sogar ausgebaut. Innerhalb der Gruppe der großen Fondsgesellschaften hat sich indes MFS an Vanguard vorbei auf den ersten Platz geschoben, wie Scope in einer Pressemitteilung anlässlich der Veröffentlichung des Rankings schreibt.

Demnach tragen elf der zwölf von Scope bewerteten Flossbach-von-Storch-Portfolios ein Top-Rating der Note A oder B. Das entspricht einer Quote von 91,7 Prozent. Die zweitplazierte Capital Group kommt hier auf 76,9 Prozent (siehe Tabelle unten). Die nochmalige Erhöhung der Top-Ratingquote bei Flossbach von Storch, das im ersten Quartal 2020 auch Absatzkönig auf dem deutschen Markt war, ist Scope-Analyst Andre Härtel zufolge nicht auf Upgrades der Mischfonds wie dem FvS Multiple Opportunities II zurückzuführen. Diese verfügen bereits seit geraumer Zeit über Top-Noten verfügen. Stattdessen gab es bessere Ratings bei den Aktienprodukten.

Das sind die zehn Sortimentskönige unter den kleinen Gesellschaften

Im Vergleich zum Vorjahr sind Degroof Petercam, das nun zu den "großen Gesellschaften" zählt, Polar Capital Partners, Wells Fargo Asset Management, Federated Hermes und Siemens Fonds Invest nicht mehr unter den zehn besten Boutiquen vertreten. Die vier letztgenannten Gesellschaften mussten einen deutlichen Rückgang bei den Top-Noten ihrer Produkte hinnehmen. Dafür zogen Capital Group, Nomura Securities, La Financière de l'Echiquier, DJE Kapital und EFG Asset Management neu in die Top-Ten ein, so Härtel.

Dank Aktienfonds: MFS auf Platz 1 
Bei den großen Asset Managern mit mehr als 25 von Scope regeläßig bewerteten Portfolios gab per Ende des zweiten Quartals einen Wechsel an der Spitze. MFS kommt auf eine Top-Ratingquote von 65,4 Prozent und ließ Vanguard hinter sich, das nun auf Platz zwei zu finden ist. MFS hat seine Top-Ratingquote laut Härtel sowohl im Vergleich zum Vorquartal als zum Vorjahresquartal um mehr als vier Prozentpunkte verbessern können. Das sei vor allem auf die Aktienfondspalette mit der starken Welt- und Europa-Expertise zurückzuführen.

Das sind die zehn Sortimentskönige unter der großen Gesellschaften 

Auch unterhalb der Spitze gab es signifikante Verschiebungen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind mit Kepler-Fonds, Goldman Sachs Asset Management, State Street, Axxion und DVM gleich fünf Neueinsteiger in den Top Ten. Kepler-Fonds gelang dabei mit Rang fünf der höchste Neueinstieg in die Top Ten. Insbesondere bei den Mischfonds habe es deutliche bessere Noten gegeben. (jb)


Über die Ratingmethode:
Scope bewertet rund 6.000 in Deutschland sowie Österreich zum Vertrieb zugelassene Publikumsfonds (UCITS). Verwaltet werden die Fonds von mehr als 300 Gesellschaften. Das Anbieter-Ranking sortiert die Gesellschaften nach ihrem Anteil an Fonds mit Top-Rating.

Scope bewertet die Qualität eines Fonds innerhalb seiner Vergleichsgruppe. Das Rating reflektiert unter anderem die langfristige Ertragskraft und die Stabilität der Fondsperformance sowie das Timing- und das Verlustrisiko. Danach werden die Fonds, die mindestens fünf Jahre existieren und zum Vertrieb zugelassen sein müssen, in fünf Stufen von A bis E eingeteilt. Als Top-Rating gelten A- und B-Ratings. Der Quotient aus der Anzahl der Top-Ratings und der Gesamtzahl der Fondsratings eines Asset Managers ergibt dann den Prozentanteil der bestbewerteten Fonds eines Vermögensverwalters.

Um den unterschiedlichen strategischen Ansätzen der Gesellschaften gerecht zu werden, erstellt Scope zwei separate Ranglisten – jeweils eine für "kleine Gesellschaften", die über lediglich acht bis 24 bewertete Fonds verfügen, als auch eine für "große Fondsanbieter" mit mindestens 25 bewerteten Portfolios. Gesellschaften mit insgesamt weniger als acht bewerteten Fonds werden für diese Auswertung nicht berücksichtigt.