Im ersten Quartal des Jahres 2022 kam es in Österreich zu 491 Unternehmensinsolvenzen. Gemäß der Analyse der Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet stiegen somit die Konkurse von protokollierten Unternehmen gegenüber dem ersten Quartal 2021 um 51 Prozent. Auch wenn es in absoluten Zahlen mit 105 Fällen die meisten Konkurse in der Baubranche gab, so nahm deren Anzahl doch nur um vergleichsweise milde 21 Prozent zu.

Deutlich größer war der relative Zuwachs im Handel (92 Fälle, plus 74 Prozent) und bei den Diensten (68 Fälle, plus 62 Prozent). Im Bereich "Finanz, Holdings, Investmentgesellschaften" gab es eine Steigerung der Insolvenzen um 50 Prozent. Insgesamt mussten in diesem Segment im 1. Quartal 2022 21 Unternehmen Konkurs anmelden. 

Weniger Neugründungen 
Während die Konkurse stark anstiegen, nahm die Zahl der Neugründungen ab. Insgesamt kam es zu 6.291 Eintragungen von protokollierten Unternehmen. Dies entspricht einer Abnahme um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Die Dienstleistungsbranche ist dabei mit Abstand der größte Treiber, wurden doch hier 2.530 Unternehmen neu gegründet (plus 42 Prozent). Darauf folgt der Handel, wo es zu 872 Eintragungen kam (minus 29 Prozent). Im Bereich Finanz, Holdings, Investmentgesellschaften gab es mit 548 Neugründungen nur ein Minus von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Meisten Konkurse in Wien
Die Analyse der Insolvenzen nach Bundesland zeigt große regionale Unterschiede auf. Mit Abstand die meisten Konkurse fanden in Wien statt. Hier kam es im ersten Quartal zu 224 Fällen, was einem Plus von 54 Prozent entspricht. In Niederösterreich gab es 70 Konkurse (+30%), in der Steiermark waren es 51 Fälle (+38%) und in Oberösterreich 47 Fälle (+47%). Der stärkste relative Zuwachs der Konkurse fand in Tirol statt: Die 30 Konkurse entsprechen einer Steigerung von 173% gegenüber dem Vergleichsquartal im Vorjahr. In Salzburg waren es 24 Fälle (+33%), in Kärnten 16 Fälle (+23%) und im Burgenland 15 Fälle (+67%). Die geringste Zahl an Konkursen fand in Vorarlberg statt, wo 14 Unternehmen betroffen waren (+133%). (gp)