Der Massekredit in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro soll die Liquidität der Signa Prime Selection stabilisieren und den strukturierten Verkauf der Liegenschaften gewährleisten, teilte der Insolvenzverwalter der Signa Prime am Karfreitag (29.3.) mit. Zu den Details wollte sich der Verwalter nicht äußern. Ein Massekredit ist gegenüber älteren Forderungen an ein insolventes Unternehmen bevorzugt.

Signa Prime ist die größte Sparte in Benkos Konglomerat, das letztes Jahr wegen sinkender Bewertungen unter seinen Schulden zusammenbrach. Die Gläubiger genehmigten Anfang März einen Sanierungsplan, der die Verwertung der Immobilien – vom Berliner KaDeWe bis zur Elbtower-Baustelle in Hamburg – durch einen Treuhänder vorsieht. Damit sollen mindestens 30 Prozent der Verbindlichkeiten bedient werden.

Bislang wurden rund 12,8 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten angemeldet, von denen der Insolvenzverwalter einstweilen rund 5,9 Milliarden Euro anerkannt hat.

Attestor residiert in London, wurde aber von dem Deutschen Jan-Christoph Peters gegründet. Zum verwalteten Vermögen in Höhe von etwa sieben Milliarden Euro gehören Anteile an der Billigfluggesellschaft Condor und am Autovermieter Europcar.

Signa hatte sich im vergangenen Jahr hilfesuchend an Attestor und andere potenzielle Geldgeber wie den saudi-arabischen Staatsfonds und Elliott Investment Management gewandt, um 600 Millionen Euro Notfallliquidität zu erhalten, wie "Bloomberg" berichtet hatte. Diese Verhandlungen scheiterten letztlich an der undurchsichtigen und verschachtelten Struktur der Firma und an der knappen Frist. (mb/Bloomberg)