Die Finanzaufsichtsbehörde Bafin verschärft die Untersuchungen bei der Deutschen Bank zu möglichen Fällen von Geldwäsche, wie der "Der Spiegel" berichtet. Nach Informationen des Magazins soll der Sonderbeauftragte, den die Behörde im Herbst 2018 eingesetzt hatte, aufklären, welche Rolle der Deutschen Bank im Geldwäscheskandal rund um die dänische Danske Bank zukommt. Dies habe die Bafin dem Konzern kürzlich mitgeteilt, schreibt "Der Spiegel". Dafür soll der Sonderbeauftragte die interne Untersuchung, die bei der Deutschen Bank derzeit läuft, überwachen.

Die Überwachung kommt zu den Aufgaben hinzu, die das von der Bafin eingesetzte Team aus Mitarbeitern der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG bislang übernommen hat. Diese waren eher allgemein gehalten. So kontrolliert das Team etwa, ob die Großbank alle Maßnahmen umsetzt, die die Finanzaufsicht zur Prophylaxe von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vorgeschrieben hat. 

Das Fall Danske Bank
Der Fall der Danske Bank habe die Bafin nun dazu veranlasst, das KMPG-Mandat zu erweitern, schreibt "Der Spiegel". In den Jahren 2007 bis 2015 hatte die Deutsche Bank mit dem dänischen Haus zusammengearbeitet. Die Frankfurter Großbank stand für Danske-Kunden in Estland als sogenannte Korrespondenzbank zur Verfügung. Eine solche benötigten sie, um Geld in westliche Währungen zu wechseln, denn das war in den Filialen der Danske Bank in der estnischen Hauptstadt Tallinn nicht möglich. Getauscht wurden vor allem russische Rubel. 

Auf diese Weise sollen – hauptsächlich über Konten der Deutschen Bank – Devisen im Wert von 200 Milliarden Euro in den Westen geflossen sein. Unklar war dabei vielfach, woher das Geld stammte. So sollen vor allem russische Kriminelle Kapital ins Ausland transferiert haben, schreibt "Der Spiegel". Die Deutsche Bank habe erklärt, sie halte die Ausweitung des Mandats des Sonderbeauftragten grundsätzlich für sinnvoll, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Bafin habe einen Kommentar abgelehnt. (am)