Extrageld an irischen Bankautomaten: Kunden nutzen IT-Problem aus
An manchen Geldautomaten auf der grünen Insel bildeten sich Schlangen. Denn eine IT-Störung sorgte dafür, dass Menschen mehr Geld abheben konnten, als sie eigentlich auf dem Konto haben. Die betroffene Bank betonte jedoch, dass die Buchungen nachgeholt werden.
Eine Software-Panne hat es Kunden der Bank of Ireland zeitweilig ermöglicht, mehr Geld an Automaten abzuheben, als sie auf dem Konto haben oder ihr Verfügungsrahmen zulässt. Dies berichten übereinstimmend die Zeitung "Irish Times" und die Nachrichtenagentur "Reuters". Demnach trat der Fehler im Zuge einer größeren Pannenserie der Bank am Dienstag (15.8.) auf. Der Fehler sei mittlerweile behoben, teilte das Institut mit.
In sozialen Netzwerken hatte sich die Nachricht über die Panne rasch verbreitet. Vereinzelt bildeten sich an Geldautomaten Schlangen. Die Menschen setzten offenbar darauf, dass sie wegen des System-Ausfalls bei der Bank of Ireland Geld abheben können, ohne dass der Betrag von ihrem Konto abgebucht wird. Die irische Polizei schritt in manchen Fällen ein, löste die Schlangen an Geldautomaten auf und sperrte den Zugang ab.
Buchungen werden nachgeholt
Konkret konnten Kunden der Bank of Ireland bis zu 1.000 Euro von ihrem Konto auf ein mit einer Banking-App wie Revolut verbundenes Konto überweisen. Den Betrag konnten sie dann an Automaten abheben – auch wenn sie gar nicht so viel Guthaben hatten. Die Bank of Ireland betonte, dass die Buchungen der Abhebungen und Überweisungen auf den Konten nachgeholt würden.
Weiterhin warnte die Bank, dass Kunden mit einer schlechteren Bonität rechnen müssten, sollten sie ihr Konto überzogen haben und den Betrag längerfristig nicht zurückzahlen können. "Jeder Kunde, der sich aufgrund einer Überziehung seines Kontos in finanziellen Schwierigkeiten befindet, sollte sich an uns wenden", so das Institut.
"Weit unter den Standards geblieben"
Zudem entschuldigte sich das Bankhaus für die Störung. "Wir sind weit unter den Standards geblieben, die unsere Kunden von uns erwarten", so das Geldhaus. "Der Vorfall wird umfassend und gründlich untersucht werden. Es hatte nichts mit einem Cyberangriff zu tun." Auch die irische Zentralbank als Aufseher schaltete sich in den Fall ein. Sie teilte mit, dass sie "mit der Bank of Ireland zusammenarbeitet, um sicherzustellen, dass alle festgestellten Probleme und Fehler gelöst werden". (ert)
